Schutz vor Skimming: BKA fordert magnetstreifenlose EC-Karten

Die flächendeckende Einführung von EC- und Kreditkarten ohne Magnetstreifen könnte das immer häufigere Ausspähen von Daten an Geldautomaten verhindern, so das Bundeskriminalamt.

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Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Als Maßnahme gegen das 2010 stark angestiegene Ausspähen der Daten von EC- und Kreditkarten an Geldautomaten fordert das Bundeskriminalamt magnetstreifenlose Karten, berichtet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Seit dem 1.1.2011 werden die Transaktionen zwischen Karte und Geldautomat im Euro-Raum von dem EMV-Chip abgewickelt, der die im Magnetstreifen enthaltenen Daten verschlüsselt speichert und das Fälschen von Karten unmöglich machen soll. Dennoch haben die meisten EC- und Kreditkarten weiterhin einen Magnetstreifen.

Laut Frankfurter Allgemeiner Sonntagszeitung schlägt das BKA den Banken vor, standardmäßig EC- und Kreditkarten ohne Magnetstreifen auszugeben und lediglich Kunden, die ihre Karten auch im außereuropäischen Ausland einsetzen, eine zweite Karte mit Magnetstreifen auszuhändigen. Das sollen lediglich fünf Prozent der Bankkunden sein.

Laut Bundeskriminalamt wurden bereits im ersten Halbjahr 2010 so viele Skimming-Fälle registriert wie im gesamten Vorjahr. Dabei manipulieren Betrüger Geldautomaten, aber zunehmend auch Kartenterminals und Kassen so, dass beim Einschieben der EC- oder Kreditkarte die Daten auf dem Magnetstreifen ausgelesen und gespeichert oder versendet werden. Gleichzeitig nimmt eine Kamera die PIN auf, die der Kartenbesitzer eingibt. Mit diesen Informationen ist es möglich, ein Duplikat der Karte herzustellen. (odi)