Opera Mini hat zwei Millionen Nutzer

Die Applikation, die komprimierte Websites auf marktüblichen Java-Handys darstellt, beschert den Mobilnetzbetreibern nach Angaben des norwegischen Entwicklers ein zusätzliches Datenaufkommen von bis zu 76 GByte pro Tag.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sven-Olaf Suhl

Seit dem weltweiten Start zu Jahresanfang hat der Mini-Browser von Opera zwei Millionen Nutzer gefunden. Ähnlich wie bei dem schon länger vermarkteten Sidekick/Hiptop-Dienst von Danger werden die Websites auf einem Server komprimiert, sodass sie in einer Durchschnittsgröße zwischen 10 und 20 kByte zum Endgerät übertragen werden. Während das Danger-Angebot jedoch nur von einzelnen Mobilfunkern angeboten wird und auf ein als Sidekick beziehungsweise Hiptop bekanntes Gerät beschränkt ist, läuft Opera Mini als Browser für unterwegs auf zahlreichen marktüblichen Handys, die Java-fähig sind. Auch ist die Nutzung grundsätzlich in jedem Mobilfunk-Netz möglich, wenn der Kundenvertrag die Datenübertragung umfasst.

Die starke Kompression der Webinhalte erleichtert zum einen relativ zügiges Surfen mit weniger leistungsfähigen Endgeräten, zudem macht die Datenverdichtung angesichts der teils horrenden Gebühren für GPRS-Übertragungen in Prepaid- oder Discount-Verträgen, die bei näherem Hinsehen auf günstige Sprachtarife beschränkt sind, das gelegentliche Surfen erträglicher. Nach Berechnungen der Norweger rufen Opera-Mini-Nutzer täglich ein Datenvolumen zwischen 38 und 76 GByte über Mobilfunknetze ab.

In Deutschland hat Opera eine Kooperation bei Mobilbrowsern mit dem Serviceprovider debitel geschlossen und die Zusammenarbeit mit T-Mobile bei web'n'walk auf Opera Mini ausgedehnt. Mobilfunk- und Inhalteanbieter hoffen auf eine Steigerung der durchschnittlichen Einnahmen pro Kunde (ARPU) aus wachsendem Datenaufkommen. Zudem bietet eine serverbasierte Lösung wie Opera Mini zahlreiche Möglichkeiten, das Nutzerverhalten der Kunden zu analysieren und auf der Plattform Dienste unter eigenem "Brand" zu vermarkten. (ssu)