Frühstart bei Österreichs 450-MHz-Frequenzen

T-Mobile Austria und die schwedische Firma Green Networks hatten in Presseaussendungen die Zuteilung von Frequenznutzungsrechten im 450-MHz-Bereich bejubelt – zu früh, wie kurz darauf die österreichische Regulierungsbehörde RTR klarstellte.

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T-Mobile Austria und die schwedische Firma Green Networks haben sich am Freitag verfrüht über einen möglichen Erfolg gefreut. Die beiden Unternehmen hatten in Presseaussendungen die Zuteilung von Frequenznutzungsrechten im 450-MHz-Bereich bejubelt. Doch kurz darauf stellte die österreichische Regulierungsbehörde RTR klar, dass die Entscheidung noch gar nicht gefallen ist.

"Die Telekom-Control-Kommission [TKK, Anm.] hat die Auswertungen der Gebote, die die drei Antragsteller Green Network AB, Nordisk Mobiltelefon AB und T-Mobile Austria GmbH im Zuge des Frequenzvergabeverfahrens abgegeben haben, abgeschlossen und den Antragstellern gemäß dem Allgemeinen Verwaltungsverfahrensgesetz (AVG) die vorläufigen Ergebnisse mitgeteilt", heißt es in der Mitteilung, "Die Entscheidung über die Frequenzvergabe 450 MHz wird die TKK noch im April 2006 treffen."

Die Behörde hatte kurz vor Weihnachten drei schmale Pakete (je 1,25 bis 1,60 MHz für Up- und Download) ausgeschrieben. Eines davon dürfte nun T-Mobile Austria zufallen. Als Übertragungstechnologie soll dabei, wie bereits bei T-Mobile Slowakei, Flash-OFDM zum Einsatz kommen. Damit sollen bis zu 2,8 MBit/s im Download und 0,8 MBit/s im Upload übermittelt werden können – mehr, als derzeit mit HSDPA möglich ist. Das neue Netz würde das "flächendeckende" HSDPA-Netz, welches "mehr als 70 Prozent der Österreicher" erreicht, ergänzen.

Für die beiden übrigen Frequenzpakete dürfte Green Networks den Zuschlag erhalten haben. Das Unternehmen setzt auf den CDMA2000-Standard im 450-MHz-Frequenzband (CDMA450, bis 2,4 MBit/s) und möchte neben Österreich namentlich in Schweden, Dänemark und Island tätig werden, schielt aber auch auf Ausschreibungen in anderen EU-Staaten. In Schweden selbst kämpft Green Networks mit der Regulierungsbehörde vor Gericht. Die Firma hatte im März 2005 bei der Versteigerung des einzigen schwedischen 450-MHz-Frequenzpakets das zweithöchste Gebot abgegeben – hinter der in Österreich offenbar leer ausgegangenen Nordisk Mobiltelefon. Laut Green Networks hat Nordisk die Teilnahmegebühr zu spät entrichtet und hätte daher zur schwedischen Auktion gar nicht zugelassen werden dürfen. (Daniel AJ Sokolov) (gr)