CES

Die Messe vor der Messe

Offiziell eröffnet die diesjährige Consumer Electronics Show am 6. Januar ihre Tore. Tatsächlich ist dieses Datum aber ebenso ungenau wie die Bezeichnung der CES als Unterhaltungselektronikmesse.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Jurran

Der englische Begriff "Consumer Electronics" wird in die deutsche Sprache gerne mit "Unterhaltungselektronik" übersetzt. Folglich ist die jährlich stattfindende "Consumer Electronics Show" (CES) nach unserem Verständnis eine Messe für eben diese Unterhaltungselektronik – und somit sprachlich etwas getrennt von Veranstaltungen wie der CeBIT, bei der es vorrangig um die Errungenschaften der IT-Branche geht.

Doch auch wenn es durchaus noch Geräte gibt, die klar dem einen oder anderen Bereich zuzuordnen sind, verwischen die Grenzen immer häufiger: Man denke nur an die wachsende Zahl von HDTV-Fernsehern und anderen Unterhaltungselektronikgeräten, die dem Nutzer einen nahtlosen Zugang ins Internet gewähren (wollen), oder an an Tablet-PCs wie Apples iPad, auf denen man heute ganz selbstverständlich TV und Videos anschaut.

So verwundert es auch nicht, dass bislang weder die Unterhaltungselektronik- noch die IT-Branche der auf der CES bereits 2001 (mehr oder minder ernsthaft) geäußerten Forderung der jeweiligen Gegenseite nachgekommen ist, der CES künftig fernzubleiben. Das angesprochene Mit- und Durcheinander ist stattdessen vielmehr das Markenzeichen des CES geworden, die heute wohl kaum jemand ernsthaft als Unterhaltungselektronikmesse im klassischen Sinn betrachtet.

Die Masse an Themen hat die Consumer Electronics Association (CEA) allerdings auch bewogen, die ersten offiziellen Presseveranstaltungen bereits zwei Tage vor dem offiziellen Start der Messe anzuberaumen. In diesem Jahr ging es folglich bereits am 4. Januar los, während sich die Pforten für das "gemeine Fußvolk", das aber ebenfalls nur aus Fachbesuchern besteht, erst am 6. Januar öffnen. Und aufgrund der Masse an Themen lässt sich meist nicht nur ein großer Schwerpunkt ausmachen. Was man von der diesjährigen CES wohl erwarten kann, haben wir aber schon einmal in einem Special zusammengestellt.

Also alles eitel Sonnenschein, ein friedliches Nebeneinander der "Produktkulturen" und Firmen? Nicht ganz: Auffällig ist, wie einige Unternehmen den offiziellen Messeplan der CEA durchkreuzen: So setzte ASUS seine Pressekonferenz am 4. Januar von 14 bis 15 Uhr (Ortszeit Las Vegas) im Aria Hotel im recht neuen Las Vegas City Center an – und damit vor und in einiger Distanz zu der ersten offiziellen CES-Presseveranstaltung "CES Unveiled" im "Venetian". Auch AMD, auf der Messe selbst nur in drei kleineren Meeting Rooms anzutreffen, ließ seine Presseveranstaltung an eben diesem Abend um 19 Uhr in einem Hotel am Ende des Las Vegas Boulevard (The Strip) starten – also exakt um die Zeit, als MSI seine offizielle CES-Pressekonferenz im Venetian hielt. Doch erst am Ende wird sich zeigen, wer in diesem Jahr wem die Show stiehlt. (nij)