Microsoft will je verkauftem Zune-Player Abgabe an Universal Music zahlen
1 US-Dollar je Gerät will der Softwarekonzern an das Plattenlabel abführen, berichten US-Medien.
Microsoft und die Vivendi-Tochter Universal Music haben eine Vereinbarung geschlossen, nach der das Plattenlabel für jeden verkauften mobilen Musikplayer Zune im Gegenzug für Musiklizenzierungen eine Abgabe bekommt. Das berichten US-amerikanische Zeitungen wie zum Beispiel die New York Times. Die Rede ist von 1 US-Dollar je Gerät. Die Hälfte dieser Abgaben sollen direkt an die Künstler weiterfließen, heißt es weiter. Microsoft zeige sich auch den anderen Unternehmen der Musikindustrie gegenüber zu ähnlichen Vereinbarungen bereit.
Der Zune soll ab 14. November für rund 250 US-Dollar in den Vereinigten Staaten erhältlich sein, in Europa soll er frühestens im kommenden Jahr auf den Markt kommen. Angeschlossen werden soll nach dem Muster des Gespanns iPod/iTunes Store der Zune Marketplace, für den Microsoft ebenfalls Mitte November sein MSN-Musikportal schließen wird – bei MSN Music gekaufte Songs sollen dann auf dem neuen Zune-Player angeblich nicht abspielbar sein, er ist bei DRM-geschützter Musik ganz dem neuen Zune-Musikportal von Microsoft vorbehalten. Ebenso wie bei Apples Geschäftsmodell wird Microsoft auch für die verkaufte Musik Abgaben an die Plattenlabels zahlen, die Abgabe je verkaufter Hardware unterscheidet sich von dem erfolgreichen Vorbild.
In den US-Medien wird nun spekuliert, bei einem Erfolg des Zune-Players im kommenden Weihnachtsgeschäft hätten Universal und eventuelle weitere Musikfirmen gute Karten in der Hand bei künftigen Verhandlungen mit Apple über die Abgaben auf lizenzierte Musik. Derweil macht die Analyse der Marktbeobachter von ABI Research die Runde, nach der 58 Prozent von iPod-Besitzern, die sich in den kommenden zwölf Monaten ein neues Gerät kaufen wollen, einen Wechsel zum Microsoft-Gerät erwägen. Ted Schadler von Forrester Research dagegen äußerte laut CNN Money seine Skepsis über die Chancen des Zune in einem Markt, der bereits mit einem dominanten Player besetzt sei. (anw)