Qualcomm-Gründer: 3G geht in die Verlängerung

UMTS und seine auf CDMA basierenden Ableger werden uns trotz LTE und Co. noch länger erhalten bleiben, glaubt Irwin Jacobs, erster Mann bei dem Netzausrüster.

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Qualcomm-Gründer Irwin Jacobs glaubt nicht an einen schnellen Übergang zu den Netzen der vierten Mobilfunkgeneration. "3G expandiert immer noch rasant. China hat seine 3G-Lizenzen vor zwei Jahren vergeben, Indien die 3G- und 4G-Lizenzen vor kurzem", erklärt der Aufsichtsratsvorsitzende des Netzausrüsters im Interview mit Technology Review. Dort gebe es ein beträchtliches Wachstum. "In den kommenden fünf Jahren – vielleicht sogar im nächsten Jahrzehnt – werden sich die mobilen Endgeräte weiterentwickeln, die Technik selbst wird sich zu einem Mix aus CDMA und der 4G-Technik OFDMA wandeln."

Das kann Qualcomm, weltweit größter Hersteller von Chipsätzen und Software für drahtlose Netzwerke, nur recht sein. Der große Erfolg für das kalifornische Unternehmen kam mit der Kommerzialisierung der CDMA-Technologie für den Mobilfunk ab 1990, mit der mehrere Datenströme gleichzeitig in einem Frequenzband übertragen werden können. Heute wird der Standard, auf dem vor allem Mobilfunknetze der dritten Generation (UMTS) aufbauen, von 308 Netzanbietern in 116 Ländern verwendet.

Mit der Ausbreitung von 4G-Netzen wie der in Deutschland gerade im Aufbau befindlichen LTE-Technik wachsen allerdings die Anforderungen an Qualcomm, seinen Kunden – Handyhersteller und Netzbetreibern – unterschiedlichste Dienste zu ermöglichen. "Wir entwickeln uns mit der Technik weiter. Natürlich basieren alle 3G-Technologien auf CDMA. Deshalb bin ich mir sicher, dass es noch mindestens ein Jahrzehnt intensiv genutzt wird." Seine Firma werde abwarten, in welche Richtungen die technische Entwicklung geht.

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(bsc)