Google und EarthLink planen weiteres WLAN-Stadtnetz

Provider EarthLink setzt verstärkt auf Nutzergebühren anstelle freier, werbefinanzierter Zugänge. Diese seien nur in Metropolen wie San Francisco kostendeckend, erklärte der EarthLink-Chef, der mehrere Dutzend US-Städte mit WLAN versorgen will.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 24 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sven-Olaf Suhl

Google und der Provider EarthLink planen ein zweites gemeinsames Gebot für den Aufbau eines stadtweiten, öffentlich zugänglichen WLAN-Netzes. Dies kündigte laut Wall Street Journal (WSJ) der EarthLink-Chef Garry Betty an. Sein Unternehmen und Google erreichten mit einem gemeinsamen Gebot vor wenigen Tagen Platz eins einer Ausschreibung der Stadtverwaltung San Franciscos für ein WLAN-Netz und befindet sich nun in Vertragsverhandlungen mit der kalifornischen Metropole. Dem WSJ zufolge kostet das geplante Netz rund 15 Millionen US-Dollar. Den Nutzern sollen zwei Zugangsarten zur Verfügung stehen: Ein Premiumdienst von EarthLink für 20 US-Dollar monatlich sowie der kostenfreie Zugang über ein Google-Portal. Dessen Nutzer müssen mit der halben Verbindungsgeschwindigkeit auskommen und Werbung in Kauf nehmen, aus der der Dienst finanziert wird.

Für das nächste gemeinsame Projekt mit Google, für das noch keine konkreten Städte genannt werden, dringt EarthLink-Chef Betty darauf, den Schwerpunkt der Finanzierung auf vom Nutzer bezahlte Zugänge zu legen. Nur in wenigen Metropolen wie San Francisco sieht er ein ausreichende Finanzierungspotenzial durch Reklame. Betty zufolge sind Einnahmen von sieben US-Dollar pro Nutzer und Monat erforderlich, um ein Metro-WLAN kostendeckend zu betreiben, und er fügte hinzu, dass sein Unternehmen beabsichtige, Gewinne zu erzielen – mithin die monatlichen Abo-Gebühren über sieben US-Dollar liegen werden.

EarthLink ist einer der größten Internet-Provider in den USA und baut abseits der Partnerschaft mit Google derzeit WLAN-Netze in Philadelphia und kalifornischen Anaheim auf und bewirbt sich außerdem in zwei Dutzend weiterer US-Städte um Aufträge. Neben den Nutzergebühren will EarthLink mittels der WLAN-Netze weitere Einnahmequellen erschließen – so könnten Cola-Automaten via WLAN automatisch ihren Füllstand übermitteln. (ssu)