Google veröffentlicht Dokumentation für VP8-Videocodec bei der IETF [Update]

Um die Spezifikation des designierten Webvideo-Standards WebM einer breiteren Masse zugänglich zu machen, haben Googles Codec-Entwickler den "VP8 Data Format and Decoding Guide" als Internet Draft bei der Internet Engineering Task Force veröffentlicht.

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Von
  • Volker Zota

Bereits kurz vor der Bekanntgabe der Entscheidung, die H.264-Unterstützung für HTML5-Video aus Chrome zu streichen, hatten Googles Codec-Entwickler [Update:] ihren bereits im September 2010 auf der Projekt-Seite des Web Open Media Project (WebM) veröffentlichten [/Update] "VP8 Data Format and Decoding Guide" als Internet Draft mit der Bitte um Kommentare bei der Internet Engineering Task Force (IETF) eingereicht. Das Dokument beschreibt im Detail das Bitstream-Format und den Dekodiermechanismus des von On2 Technologies entwickelten VP8-Videocodecs. Google hatte die Codec-Schmiede vor knapp einem Jahr übernommen und den Codec wenig später im Rahmen des WebM-Projekts unter Open-Source-Lizenz veröffentlicht.

So sehr Googles Entscheidung begrüßt wurde, steht das Unternehmen bis dato in der Kritik, zu sehr die Hand auf dem Codec zu haben. Zwar stehe der Algorithmus inzwischen unter einer echten Open-Source-Lizenz, Google habe aber keine Anstrengungen unternommen, das Format standardisieren zu lassen.

[Update] Zunächst war der Codec nur durch den Quellcode spezifiziert. Mit dem "VP8 Data Format and Decoding Guide" lieferte Google eine schriftliche Spezifikation nach. Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung als Internet Draft weist der Unternehmen jedoch darauf hin, dass weiterhin der Quellcode das Maß aller Dinge sei [/Update]. Differierten der Quelltext und die bei der IETF veröffentlichte Dokumentation, gelte der Code.

Wer nun hofft, Google leite damit die erhoffte Standardisierung des Videoalgorithmus ein, sieht sich getäuscht. Das Unternehmen betont ausdrücklich, dass die IETF-Veröffentlichung unabhängig von einer etwaigen Standardisierung sei. Ziel sei es vielmehr, eine anerkannte Dokumentation für den Codec zu schaffen und ihn so einer breiteren (Programmierer-)Öffentlichkeit zugänglich zu machen. (vza)