Italienische Verbraucherschützer klagen gegen "Microsoft-Steuer"

Eine italienische Verbraucherschutzorganisation will Microsoft direkt dafür zur Verantwortung ziehen, dass Computerkäufer die Kosten für ein nicht genutztes, vorinstalliertes Windows nicht erstattet bekommen.

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Italienische Verbraucherschützer haben gegen Microsoft eine Sammelklage eingereicht, weil Computerkäufer angeblich nicht ohne weiteres den Kaufpreis für nicht genutzte, vorinstallierte Software erstattet bekommen. Vor einem Mailänder Gericht beschwert sich die Associazion per i diritti degli utenti e consumatori (ADUC) auch darüber, dass die meisten Computernutzer nicht wüssten, dass sie die Windows-Endnutzerlizenz anerkennen, sobald sie die Software in Betrieb nehmen. Dem Mailänder Verfahren können sich alle italienischen Computerkäufer anschließen, die die vorinstallierte Microsoft-Software nicht nutzen und dafür keine Erstattung bekommen haben.

Der ADUC liegen nach eigenen Angaben hunderte Beschwerden von PC-Käufern vor – darunter vor allem Linux-Anwender –, es würden auch bereits einige Klagen laufen; sie selbst wollte ursprünglich schon vor einem Jahr eine Sammelklage einreichen. Die Computerhersteller seien an dem Problem nicht unschuldig, meint die ADUC, doch hauptverantwortlich sei Microsoft selbst. Die Verbraucherschützer verweisen auf ein Gerichtsurteil vom Oktober 2007, in dem sich ein italienischer PC-Käufer gegen Hewlett-Packard durchgesetzt hatte. HP wurde zur Zahlung der Rückerstattung für nicht genutzte Microsoft-Software verpflichtet, weil dies die Lizenzbedingungen so vorsehen. Das Urteil wurde im vergangenen Jahr von einem Berufungsgericht bestätigt. (anw)