Sun detailliert Roadmap für SPARC-Prozessoren

In der zweiten Hälfte kommenden Jahres soll ein Nachfolger des Multi-Core-Prozessors UltraSPARC T1 erscheinen, Rock-Systeme werden 2008 erwartet.

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Mit Niagara 2 und Rock soll die Linie der Chip-Multi-Threading CPUs ausgebaut werden [Klicken für vergrößerte Ansicht]

David Yen, Chef der Scalabe Systems Group von Sun, hat für die zweite Hälfte kommenden Jahres einen Nachfolger des Multi-Core-Prozessors UltraSPARC T1 angekündigt. Dieser Niagara 2 wird wohl in einem 65-Nanometer-Prozess gefertigt werden und die doppelte Zahl an Kernen enthalten; Angaben zur Leistungsaufnahme fehlen.

Der im Herbst 2005 eingeführte Niagara repräsentiert die zweite Generation der Chip-Multi-Threading- (CMT-)Prozessoren in Suns UltraSPARC-Universum. Als erste Generation sieht Sun Dual-Core Prozessoren wie den UltraSPARC IV/IV+ oder den kommenden SPARC64 VI (Olympus), den Kooperationspartner Fujitsu für die noch in diesem Jahr erwarteten Server der Advanced Product Line (APL) beisteuert.

Die zweite CMT-Generation, also die mit höchstens 1,2 Ghz laufenden UltraSPARC-T1-Prozessoren, bietet pro Thread deutlich weniger Rechenleistung als die mittlerweile mit 1,5 Ghz laufenden UltraSPARC-IV+- oder die sogar mit 2,16 Ghz laufenden SPARC64-V-Typen. Allerdings verarbeitet der UltraSPARC T1 bis zu 32 Threads gleichzeitig (bis zu 8 Kerne mit jeweils Vierfach-Multithreading) und bringt einen vierkanaligen DDR2-Speichercontroller mit. Gleichzeitig geht der UltraSPARC T1 sehr sparsam mit Energie um (CoolThreads Technology), die maximale Leistungsaufnahme soll 72 Watt betragen. Mit dieser Charakteristik – sehr hohe Effizienz bei mäßiger Rechenleistung pro Thread und geringer Gleitkomma-Performance – zielt die Niagara-Architektur vor allem auf Netzwerk-Anwendungen wie Webserver, vor allem auch in Blade-Bauweise.

Der Niagara 2 könnte sich – anders als sein Vorgänger – auch für Zwei-Prozessor-Maschinen eignen, die dann bis zu 128 Threads gleichzeitig verarbeiten würden. Spätere Niagara-Enkel will Sun mit 45-Nanometer-Strukturen fertigen lassen, Details dazu gibt es aber noch nicht.

Die dritte CMT-Generation soll hohe Thread-Leistung und hohe Effizienz kombinieren und sich so auch für den Einsatz in datenintensiven Anwendungen und unternehmenskritischen (Datenbank-)Servern eignen. Erster Verteter dieser dritten CMT-Generation soll der im zweiten Halbjahr 2008 erwartete Rock sein, den Sun schon 2004 angekündigt hat. Die Rock-Prozessoren dürften in 65-Nanometer-Technik hergestellt werden. In einer Präsentation (2,5-MByte-PDF-Datei hier) schätzt David Yen, dass Rock etwa den 30-fachen Datendurchsatz eines (dann 8 Jahre alten) UltraSPARC III erreichen wird ("Throughput Computing"). Auf derselben Skala bringt es ein UltraSPARC IV+ auf den 3,5-fachen Durchsatz eines UltraSPARC III, die Prozessoren der APL-Server den 7-fachen Durchsatz. (ciw)