Redmonder Komplikationen um "Windows Vista"

Der Gründer und Chef der Softwarefirma Vista.com, John Wall, ist laut Zeitungsberichten nicht begeistert über die Namensgebung für den XP-Nachfolger.

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Nach der Entscheidung des Software-Riesen Microsoft für "Windows Vista" als Namen für die kommende Windows-Version deuten sich juristische Komplikationen an. Laut Seattle Times ist der Gründer der Redmonder Firma Vista.com, John Wall, nicht begeistert von der Namensgebung. Nun wolle Wall prüfen, ob Microsoft mit seiner leicht zungenbrecherischen Wahl Markenrechte seines sechs Jahre alten Unternehmens verletze und mit dem Redmonder Riesen in Kontakt treten.

Der Softwarehersteller Vista.com bietet Produkte an, mit denen Unternehmen im Web präsent sein und Geschäfte über das Internet abwickeln können. Vista.com könne möglicherweise nicht die einzige Firma sein, die von der Microsoft-Entscheidung berührt wird, da es einige gebe, die Rechte an unterschiedlichen Verwendungsweisen des Wortes "Vista" hätten, wird Wall in der Zeitung zitiert. Er selbst habe seine Markenrechte bereits verteidigen müssen.

Laut Seattle Times begrüßten einige Marktbeobachter die Entscheidung Microsofts, von der Nutzung einer nüchternen Buchstabenkombination wie "XP" abzurücken, andere betonen wiederum, "Vista" sei ein zu beliebiger Begriff. Er tauche beispielsweise millionenfach in Suchmaschinenergebnislisten auf. Der "Naming-Experte" David Burd, der in dem Bericht zitiert wird, meint gar, Microsoft hätte angesichts seiner Marktmacht auch zum Namen "Windows Garbage" (Müll) greifen können.

Abseits von alledem mag als Hintergrund interessant sein, dass John Wall seit 2002 ein größeres Aktienpaket an der Firma SCO besitzt, die sich derzeit mit IBM über angeblich unrechtmäßig benutzten SCO-Code streitet. Im Mai dieses Jahres war gemutmaßt worden, es werde über Vista.com eine größere Finanzspritze für SCO vorbereitet. (anw)