Chinas Präsident zu Besuch bei Microsoft

Zum Auftakt seines viertägigen Aufenthalts in den USA besuchte Hu Jintao die Zentrale des Softwarekonzerns.

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Zu Beginn seines USA-Aufenthalts hat der chinesische Präsident Hu Jintao am gestrigen Dienstag die Zentrale des Softwareriesen Microsoft in Redmond besucht. Dabei hat er laut Medienberichten versprochen, mehr für den Schutz "geistigen Eigentums" zu tun und die Zusammenarbeit mit dem Softwareunternehmen gelobt. Hus viertägiger USA-Besuch bildet den Abschluss einer Reihe chinesisch-US-amerikanischer Konsultationen, in deren Rahmen bereits vergangene Woche die chinesische Vizepremierministerin Wu Yi verstärkte Maßnahmen gegen Softwarepiraterie in ihrem Land zugesagt hatte. Seit Kurzem ist ein Abkommen zwischen Microsoft und dem chinesischen PC-Hersteller über eine erweiterte Zusammenarbeit unter Dach und Fach.

Hus Auftaktbesuchsprogramm, das ihn auch durch das Microsoft'sche "Home of the Future" führte, wurde abgerundet durch ein Abendessen im Anwesen des Microsoft-Mitbegründers Bill Gates am Lake Washington. Es fand mit etwa hundert weiteren Gästen auf Einladung der Gouverneurin des US-Bundesstaats Washington, Chris Gregoire, statt. Microsoft hat zugesagt, bei der Entwicklung der chinesischen Softwareindustrie zu helfen, weiterhin mit Universitäten und Schulen in der Volksrepublik zu kooperieren, Allianzen mit chinesischen Firmen einzugehen und Trainingsprogramme aufzulegen.

Das Programm des chinesischen Präsidenten sieht nach einem Besuch beim Flugzeugbauer Boeing erst am morgigen Donnerstag einen Abstecher zu US-Präsident George W. Bush nach Washington D.C. vor, bevor Hu dann nach Saudi-Arabien weiterreist. Der Besuch wird in US-Medienberichten damit kommentiert, bei der chinesischen Delegation stünden wirtschaftliche Kontakte gegenüber politischen im Vordergrund. Allerdings genießt Hus Visite von Seiten der USA nicht den Status eines Staatsbesuch. Während des Besuchs soll auch Chinas Position in Menschenrechtsfragen zur Sprache kommen, berichtet die Nachrichtenagentur Xinhua aus dem chinesischen Außenministerium. (anw)