Yahoo-Mail als Datenschleuder von Windows Phone 7 identifiziert [Update]

Für das höhere Datenaufkommen bei Smartphones mit Windows Phone 7 ist Yahoo verantwortlich: Wer dort seine Mails abruft, transferiert bis zu 25 Mal mehr Daten als nötig.

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Anfang Januar wurde bekannt, dass einige Smartphones mit Microsofts Windows Phone 7 unerklärlich große Datenmengen per UMTS transferieren. Nun hat Blogger Rafael Rivera vom ChevronWP7-Team als Verursacher Yahoo Mail identifiziert, was Microsoft inzwischen laut dem Blog Windowsphonesecrets bestätigt hat.

Laut Rivera liegt die Schuld nicht beim Smartphone, sondern beim Mailserver von Yahoo, der auf eine bestimmte IMAP-Anfrage mit einer unnötig geschwätzigen Antwort reagiert. Betroffen ist demnach jeder Anwender, der auf seinem Windows-Smartphone die Mails von einem Yahoo-Account abruft – [Update] aber auch Smartphones mit anderen Betriebssystemen könnten betroffen sein, wenn sie die gleiche IMAP-Anfrage stellen. Inzwischen hat auch Yahoo sich zu Wort gemeldet und sich bei Windows-Phone-7-Nutzern entschuldigt, wie CNET berichtet. Das Problem läge demnach an der speziellen Implementierung des IMAP-Protokoll seitens Microsoft, daher würde es bei anderen Smartphone-Betriebssystemen nicht auftauchen. Yahoo habe Microsoft eine kurzfristige Lösung angeboten und darüber hinaus aufgefordert, die IMAP-Implementierung in Phone 7 zu ändern. Letzteres wäre ein Test für Microsofts Update-Technik, die Updates direkt ans Gerät schicken kann und anders als bei Android nicht auf die Mitarbeit der Smartphone-Hersteller angewiesen ist.

Bis dahin empfehlen Yahoo, [/Update] Microsoft und Rivera, die Synchronisation mit dem Yahoo-Account nur noch manuell durchzuführen (Einstellungen / E-Mail-Konten & andere / Yahoo! Mail / "Neue Inhalte herunterladen" auf manuell stellen), Microsoft schlägt zudem vor, "E-Mail herunterladen von" auf "der letzten 7 Tage" zu setzen. Rivera empfielt sogar, das Datenroaming auszuschalten.

Microsoft kündigte an, zusammen mit Yahoo an einer Lösung zu arbeiten, die in den nächsten Wochen fertig sein solle. Zudem beschrieb Microsoft einen Fehler bei der Exchange-Kopplung, der auftritt, wenn eine E-Mail größer ist als vom Exchange-Server zugelassen oder wenn ungültige Empfängeradressen eingetragen sind. (jow)