Erstkontakt: Android 3.0 Honeycomb auf dem Motorola Xoom

Im ersten Kurztest zeigt das Xoom schnelles Multitasking und flüssige Animationen – Hardware und Betriebssystem sind gut aufeinander abgestimmt. Doch einige Fakten behalten Google und Motorola noch für sich.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Erich Bonnert

Vorgezeigt haben Motorola und Google das für Tablets optimierte Betriebssystem Android 3.0 ("Honeycomb") schon mehrmals, nur ausprobieren durften es die Zuschauer bisher noch nicht. Bei der Präsentation am Mittwoch in Mountain View durften Pressevertreter nun erstmals für einige Minuten Hand anlegen.

Das Xoom-Tablet von Motorola hat einen Bildschirm mit 10,1-Zoll-Diagonale. [Update:] Mit seinem Seitenverhältnis von 16:10 bietet es eine geringfügig kleinere Fläche als das iPad-Display mit 9,7 Zoll Diagonale im 4:3-Format. Das Xoom zeigt 1280 × 800 Pixel, das iPad 1024 × 768. [/Update] Motorola kommt mit drei Millimeter weniger Dicke aus, kann aber im Vergleich zum Apple-Rechner kein Gewicht sparen: Beide bringen 730 Gramm auf die Waage. Einen Schalter gibt es nur zum Ein- und Ausschalten, alles andere wird mit dem Finger auf dem Display erledigt.

Android-3.0-Tablet Motorola Xoom: Die App für YouTube zeigt eine flüssig animierte Video-Wand.

(Bild: Erich Bonnert)

Auf den ersten Blick wirkt das Xoom-Display nicht ganz so brillant und leuchtend wie ein iPad-Schirm. Trotzdem liefert die hohe Auflösung ein ausgesprochen scharfes Bild. Die Grafikleistung verbessert Googles Grafik-Engine Renderscript.

Dass die Leistung des Doppelkern-Prozessors Nvidia Tegra 2 gut umgesetzt ist, sieht man etwa bei der gewölbten Wand aus Videokacheln in YouTube oder beim animierten Seiten-Umblättern im Book-Reader.

Insgesamt wirkt das Xoom sehr flink und reaktionsfreudig. Honeycomb reagiert flott auf Fingergesten, Links öffnen nach dem Antippen verzögerungsfrei. Das Umschalten zwischen Programmen geschieht deutlich schneller als beim iPad. Hardware-Beschleunigung und Multitasking-Konzept greifen hier Hand in Hand.

Das Xoom ist etwas schmaler und flacher als das iPad, aber ähnlich schwer.

(Bild: Erich Bonnert)

Im Unterschied zu iOS und anderen Android-Versionen sind Anwendungen nicht entweder geöffnet oder geschlossen, sondern in Fragmente zerteilt, die einzeln bearbeitet werden können. Im Mail-Client lassen sich etwa die Eingangsordner mehrerer Accounts herauslösen. Auf dem Homescreen platziert, bleiben die Inboxen als Widgets aktiv.

Auch der Chat-Client Google Talk unterstützt in Honeycomb mehrere Accounts, inklusive Video-Chat. Der Homescreen fungiert als Task-Manager zum Wechseln zwischen Apps und häufig benutzten Fragmenten aus verschiedenen Anwendungen.

Im Honeycomb-Browser wechselt man schnell zwischen geöffneten Tabs hin und her.

(Bild: Erich Bonnert)

Google hofft auf reges Interesse von Spieleentwicklern: Existierende Android-Spiele wie das Musikspiel Tap Tap Revenge laufen unverändert auch auf Tablets. Die Spieleabteilung von Disney, bisher enger Verbündeter von Disney-Großaktionär Steve Jobs und Apple, kitzelt Spezialeffekte für einige ihrer beliebtesten Spiele aus der neuen Android-Version.

Wichtige Fragen blieben allerdings auch bei dieser Konferenz unbeantwortet: die nach den Preisen und dem Verkaufsstart. (cwo)