Siemens-Razzia: Verdacht der Veruntreuung im Festnetzbereich

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft richten sich nach Angaben des Elektronikkonzerns gegen sechs ehemalige und noch aktive Mitarbeiter im Festnetzgeschäft. Sie sollen einen zweistelligen Millionenbetrag veruntreut haben.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Siemens hat sich am Abend zu der Razzia im Zusammenhang mit Untreuevorwürfen gegen Angestellte des Elektronikkonzerns geäußert. Im Visier der Ermittler stehen demnach sechs ehemalige und noch aktive Mitarbeiter. Es bestehe der Verdacht der Veruntreuung in einer noch nicht geklärten Anzahl von Einzelfällen im Festnetzgeschäft, teilte die Siemens AG in München mit. Nach derzeitigem Stand handele es sich um einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag, der veruntreut worden sein soll. Die Siemens AG habe ein hohes Interesse an einer umfassenden Aufklärung der Vorfälle und sei in diesem Zusammenhang Zeugin. Festnahmen soll es bislang nicht gegeben haben.

Bei einer Großrazzia am heutigen Mittwoch hatten mehr als 200 Polizeibeamte, Steuerfahnder und Staatsanwälte über 30 Bürohäuser an allen großen Siemens-Standorten und Privatwohnungen von teilweise hochrangigen Mitarbeitern durchsucht, um Unterlagen sicherzustellen. Die Staatsanwaltschaft München wollte sich mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht detailliert äußern. Oberstaatsanwalt Anton Winkler sagte aber, "es besteht der Verdacht, dass einzelne Angestellte des Konzerns Gelder veruntreut haben". Die Gelder hatten die Mitarbeiter offenbar genutzt, um Bestechungsgelder an potenzielle Auftraggeber zu zahlen. Der Transfer soll teilweise auch über Auslandskonten, unter anderem in der Schweiz, abgewickelt worden sein. (pmz)