Zweifel an neuen OpenJDK-Richtlinien

Kritisiert wird unter anderem, dass der für die Richtlinien zuständige Governance Board zu sehr Oracle- beziehungsweise IBM-lastig sei.

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Von
  • Alexander Neumann

Mark Reinhold hat den ersten Entwurf der Richtlinien zur Leitung des OpenJDK-Projekts und der Teilnahme an diesem veröffentlicht. Im Rahmen des OpenJDK findet die Open-Source-Implementierung der Java Standard Edition (Java SE) statt. Eine Neuausrichtung der "OpenJDK Community Bylaws" sei erforderlich geworden, da sowohl IBM als auch Apple im Herbst 2010 beschlossen hatten, in die Entwicklung des OpenJDK mit einzusteigen, hatte der bei Oracle für die Java-7-Plattform verantwortliche Reinhold Anfang der Woche erklärt.

Ziel der gemeinsam von Vertretern Oracles und IBMs sowie von Doug Lea (State University of New York) und Mike Milinkovich (Eclipse Foundation) erarbeiteten Richtlinien ist es, die Teilnahmebedingungen am OpenJDK unter "offenen, transparenten und meritokratischen" Bedingungen festzulegen. Milinkovich hatte schon in der Vorankündigung um Nachsicht für den jetzigen Stand der Bylaws gebeten und darauf hingewiesen, dass es sich um einen Entwurf handele, auf Basis dessen andere große Unternehmen im Java-Umfeld wie Google, Red Hat und Apple sowie die Community mitarbeiten könnten. Reinhold schlägt nun in die gleiche Kerbe. Es gebe noch zahlreiche Fehler und Lücken in dem Entwurf sowie noch mehr Verfahren, die verbessert werden könnten.

Dafür lädt der Java-Chefarchitekt dazu ein, den Entwurf bis 3. März zu kommentieren, danach sollen die OpenJDK-Mitglieder den dann nochmals überarbeiteten Vorschlag ratifizieren. Erste Kritiker haben sich schnell gefunden, beispielsweise scheint das Vertrauen in die Besetzung des für die Richtlinien zuständigen Governance Board nicht groß zu sein, da es als deutlich zu Oracle- beziehungsweise IBM-lastig erachtet wird. Zumindest IBM hat bislang – historisch bedingt – nicht viel zum OpenJDK beigetragen.

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(ane)