Grünes Licht für Megafusion Also und Actebis

Es ist so weit: Die Aktionäre der Also AG stimmten am Dienstag der Megafusion der Distributoren Also und Actebis zu. Jetzt müssen sich die beiden Grossisten zusammenraufen.

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Von
  • Wolfgang Kühn

Das Ergebnis war voraus zu sehen. An der Zustimmung der Also Aktionäre für den Zusammenschluss der beiden Distributionskonzerne Also AG und Actebis-Gruppe gab es keinen Zweifel. Zumal die Kartellbehörden bereits im Dezember grünes Licht gegeben hatten. Fast schon erwartungsgemäß gaben am Dienstag dieser Woche die Aktionäre der Also Holding in einer außerordentlichen Generalversammlung der Megafusion ihren Segen. Somit steht der ALSO-Actebis Holding AG mit Sitz am bisherigen Also-Standort in Hergiswil (Schweiz) nichts mehr im Weg.

Aktienmehrheit mit 51 Prozent bei Droege

An dem neuen Distributionsverbund wird die Droege-Gruppe, die bisher die Actebis Anteile gehalten hat, mit 51 Prozent beteiligt sein. Die Schindler Holding wiederum, Konzernmutter der Also AG, hält 30 Prozent am neuen Aktienkapital in Höhe von 12,848.962 Millionen Schweizer Franken. Die restlichen 19 Prozent halten Kleinaktionäre. Für den 10. März ist die erste ordentliche Generalversammlung der Also-Actebis Holding in Luzern anberaumt. Geplant ist unter anderem den Aktionären die Schaffung von bedingtem und genehmigtem Kapital in Höhe von maximal 2,5 Millionen Schweizer Franken vorzuschlagen.

Im Rahmen der außerordentlichen Generalversammlung am Dienstag wurde den bisherigen Aktionären der Also-Holding ein Sonderdividende von 1.000 Schweizer Franken je Namensaktie angekündigt. Weiter sind für drei Jahre in den Verwaltungsrat gewählt worden: Walter P.J. Droege, Frank Tanski, Alfons Frenk, Herbert H. Jakobi und Peter Bühler.

Jetzt werden die Karten neu gemischt

Mit dem Beschluss der außerordentlichen Generalversammlung sind die letzten offiziellen Hürden für die Fusion gefallen. Doch die eigentliche Arbeit an dem neuen Konstrukt beginnt erst jetzt. So hatten die bereits Mitte Januar bekannt gegebenen neuen Zuständigkeiten in der Konzernleitung ein erstes Opfer gefordert. Actebis Peacock Geschäftsführer Uwe Neumeier quittierte den Dienst. Offiziell wurde von persönlichen Gründen gesprochen. Das ist sachlich sogar richtig. Denn Neumeier, der innerhalb der Actebis-Gruppe direkt an CEO Klaus Helmich berichtete, hätte künftig an den bisherigen Geschäftsführer der Also Deutschland, Michael Dressen, berichten müssen. Denn Dressen ist in Zukunft für Deutschland und Österreich verantwortlich und im künftigen Konzernorganigramm direkt unter CEO Klaus Helmich positioniert.

Mehr als die personellen Verschiebungen in der Konzernspitze, werden mit dem Zusammenschluss der beiden Distributoren noch viele organisatorische Hürden zu bewältigen sein. Unter anderem die Aufteilung der Unternehmensbereiche, um Überschneidungen zu verhindern. So gibt es trotz aller Unterschiede einige Produktfelder, auf denen bisher beide Distributoren tätig waren. Ebenso im Kundenumfeld. Da ist baldige Klärung nötig. Außerdem treffen mit Also und Actebis zwei Unternehmen aufeinander, die sich in der Unternehmenskultur, einerseits Straubing, anderseits Soest, unterscheiden. Für den bisherigen Actebis-Manager Klaus Helmich sicherlich kein leichtes Unterfangen. Aber auch in allen anderen Positionen unterhalb der Konzernspitze bleibt nichts wie es war. (gs)