Bericht: eBay verhandelt mit Microsoft und Yahoo intensivere Zusammenarbeit

Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" geht es in Verhandlungen des Internet-Auktionshauses mit Yahoo beziehungsweise Microsoft um die Besserung der Position gegenüber dem gemeinsamen Konkurrenten Google.

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Das US-amerikanische Internet-Auktionshaus eBay verhandelt seit Herbst vergangenen Jahres mit Microsoft und Yahoo über eine engere Zusammenarbeit. Das berichtet das Wall Street Journal, das sich dabei auf "eingeweihte Kreise" beruft. Gegenstand der Verhandlungen seien unter anderem technische Kooperationen und der Zugang zu wichtigen Geschäftsdaten. Auch könne eBay seine Werbung auf MSN über dessen neu gegründetes AdCenter ausdehnen. Es sei aber nicht klar, ob die Unternehmen auch über gegenseitige Beteiligungen sprechen. Bisher reicht eBay einen großen Teil seines jährlichen Werbebudgets von schätzungsweise 400 Millionen US-Dollar an Google weiter.

Die demnach erstrebten Allianzen richteten sich gegen Google, das seine Geschäftsbereiche über die angestammten Suchdienste schrittweise ausweitet, beispielsweise durch den im Herbst 2005 gestarteten Datenbankdienst Google Base, durch die der Suchmaschinenbetreiber in eBays Revier vorgestoßen ist. Microsoft hatte hingegen im Bietergerangel um Anteile an AOL zur Stärkung seiner Online-Geschäfte Ende 2005 das Nachsehen, Google bekam für 1 Milliarde US-Dollar den Zuschlag. An AOL war zuvor auch Yahoo interessiert.

Microsoft-Vizepräsident Yusuf Mehdi habe kurz nach dem Deal zwischen AOL und Google in einer Notiz an die Suchabteilung seines Unternehmens geschrieben, Microsoft benötige Kooperationen mit eBay und anderen E-Commerce-Sites. Die Redmonder hätten daraufhin mit eBay über besondere Zugänge zu Suchergebnissen gesprochen. Auch sei über eine Einbindung des eBay-Bezahldienstes PayPal in Microsoft-Anwendungen gesprochen worden.

eBay habe zur gleichen Zeit aber auch Gespräche mit Yahoo aufgenommen, das sich ebenfalls durch Google Base bedroht sehe, schreibt das Wall Street Journal zum Hintergrund. Demnach stehen die Verhandlungsgespräche in der Schwebe, die Gespräche könnten durchaus scheitern, ohne dass sich an den bisherigen Geschäftsverbindungen zwischen eBay und den anderen drei Unternehmen etwas ändern könnte. (anw)