Bull liefert Supercomputer für RWTH Aachen

Der neue Superrechner soll aus handelsüblichen Komponenten aus dem Produktportfolio des Herstellers aufgebaut werden.

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Von
  • Nikolai Zotow

Den Zuschlag für den neuen Supercomputer an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen hat die deutsche GmbH des französischen Unternehmens Bull erhalten. Er soll eine Gesamtleistung von 300 TFlop/s erreichen und über 27.656 Prozessorkernen sowie 3 PByte Plattenspeicher verfügen. Als Betriebssystem setzt die RWTH Aachen Linux ein, auf einigen Knoten soll auch Windows verwendet werden.

Als Prozessoren kommen Intels Xeon CPUs der Serien 5600 und 7500 zum Einsatz. Das Gesamtsystem besteht aus zwei Teilen: Im massiv-parallelen Teil arbeiten 16.200 Kerne in 1350 Blades vom Typ bullx B500, der SMP-Teil (Symmetrisches Multi-Processing) besteht aus 11.456 Kernen in 179 Supernodes bullx S6010/S6030. Jeder Knoten verfügt über 64 Prozessorkerne und einen Shared-Memory-Bereich, die einen großen Cluster bilden können. Die Gesamtgröße des Hauptspeichers auf den mehr als 1500 Knoten beträgt mehr als 90 TByte. Die Projektpartner haben sich beim Interconnect für InfiniBand QDR (Quad Data Rate, 40 GBit) entschieden.

Schema: So ist der Supernode S6010 aufgebaut - man erkennt die versetzten Speichergruppen.

(Bild: Bull)

Haupteinsatzgebiete des Superrechners sind die Erforschung der Nanotechnik, der Bionik, der Auswirkungen von physikalischen und chemischen Prozessen auf elementare Bauteile, des Energiemanagements, der Klima- und der Prozesstechnik. Der neue Rechner wird teilweise im Rahmen der Jülich Aachen Research Alliance (JARA) exklusiv zur Verfügung gestellt. Außerdem hat das Rechen- und Kommunikationszentrum (RZ) der RWTH Aachen eine Kooperation mit Bull vereinbart. Ziel der Zusammenarbeit ist die Optimierung industriell relevanter Anwendungen in heterogenen Clusterumgebungen und im Bereich Green IT.

Mit seinem bullX Superside S6010/6030 belegt der Hersteller derzeit Platz 6 in der Top500-Liste vom November 2010. Der Supercomputer arbeitet für die französische Atomenergiebehörde (CEA, Commissariat a l'Energie Atomique). Der bisherige Hochleistungsrechner der RWTH Aachen, ein PRIMERGY RX200 S4 Cluster von Fujitsu Siemens unter Windows HPC 2008 (Quad Core 3GHz, Infiniband), war 2009 letztmalig auf Platz 387 in der Juni-Liste der weltweit schnellsten Rechner vertreten. (rh)