Webseiten-Entzerrer mit Bezahlfunktion

Die Erweiterung Readability verspricht, die Lesbarkeit von Websites zu erhöhen – und deren Betreibern ein paar Cents zukommen zu lassen.

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Als die Webdesign-Firma Arc90 kürzlich ihren Dienst Readability neu startete, sollten gleich zwei Probleme auf einmal gelöst werden: Zum einen die Tatsache, dass von Werbung umrahmte Websites das Lesen langer Texte oft zur Qual macht. Und zum anderen das Problem, dass es bislang für viele Netzpublizisten noch keine einfache Möglichkeit gibt, sich für ihre Arbeit von Lesern mit kleinen Geldsummen belohnen zu lassen.

Gegen eine Monatsgebühr von 5 Dollar (oder mehr – je nach Großzügigkeit des Nutzers) erhalten die Readability-Mitglieder künftig einen kleinen Knopf in ihrem Browser, der unerwünschte Inhalte entfernt, gleichzeitig aber auch ein Micropayment für die angesurfte Seite auslöst. Dazu wird der Text einer Webseite extrahiert und auf einem klaren, einfarbigen Hintergrund platziert. Ergebnis ist eine E-Book-artige Leseerfahrung, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Jedes Mal, wenn ein Nutzer eine Seite mit Readability liest, geht ein kleiner Anteil der Monatsgebühr an die Website, die den Artikel vorhält. Nach Herausnahme einer Gebühr von 30 Prozent teilt Readability dann die eingezahlten Gelder eines Users zwischen den Seiten auf, die er besucht hat – passend zur jeweiligen Nutzung. Damit sollen Netzpublizisten besänftigt werden, denen sonst Werbeeinnahmen verlorengehen.

Um sich bei den Inhaltsanbietern noch beliebter zu machen, will Readability zudem deren Anteil des Geldes weiter vorhalten, auch wenn sie zunächst nicht Teil des neuen Bezahlformates sind. Entscheiden sie sich für eine Mitgliedschaft, können sie die Summe abholen. Bereits jetzt sollen hunderte Seitenbetreiber angemeldet sein – laut Readability eine Mischung aus einzelnen Bloggern und größeren Verlegern. Mit speziellen Werkzeugen soll man den Webseiten-Entzerrer zudem bald in Smartphone- und Tablet-Apps integrieren können.

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(bsc)