MWC

Erstkontakt mit HTCs Android-Tablet Flyer

Die Rückkehr des Stylus auf dem Mobile World Congress: Der 7-Zoll-Tablet-Android hebt sich von der Konkurrenz mit Stift, Sense-Oberfläche und neuen Diensten ab. Ein erster Eindruck vom HTC-Tablet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 96 Kommentare lesen
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Achim Barczok

HTCs auffallendste Neuheit auf dem Mobile World Congress in Barcelona ist das 7-Zoll-Tablet Flyer. Bei dem Android-Tablet hieß es bei HTC allerdings: Anfassen verboten! Zeigen durfte es nur das Standpersonal.

Das auffallendste Feature, mit dem sich die Taiwaner von der Tablet-Konkurrenz abheben wollen, ist der Stylus. Wie bei früheren Windows-Tablet-PCs mit FinePoint-Technik handelt es sich um einen batteriebetriebenen Stift, der eine AAA-Batterie erfordert und theoretisch zwischen mehreren Druckstufen unterscheiden kann. Noch ist die Druckempfindlichkeit aber nicht in der Software implementiert.

Das 7-Zoll HTC Flyer hat Sensortasten unterhalb und links des Displays. So lässt es sich hochkant und im Querformat komfortabel bedienen.

(Bild: heise mobil)

Stifte gibt es zwar auch für iPad und Co. Diese nutzen für die Eingabe aber die kapazitive Multitouch-Technik mit. Das Flyer trennt dagegen wie die aktuellen Windows-Tablet-PCs von HP, Lenovo und Dell Stifteingabe und Multitouch, sodass man beim Schreiben den Handballen auflegen kann. Stift und Finger lösen außerdem unterschiedliche Funktionen aus. In den Demos von HTC funktionierte das ausgezeichnet, es ließ sich außerdem deutlich präziser zeichnen als mit einem kapazitiven Tablet-Stylus.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Für den Stift hat HTC eine Notiz-Anwendung eingebaut, die mit dem Online-Dienst Evernote synchronisiert und außer Handschrift und eingetippten Text auch Sprachaufnahmen abspeichert. Eine Palette mit Farben, Stiftgrößen und -arten ruft eine Sensortaste unterhalb des Displays rechts auf. Tippen mit dem Stift in Anwendungen und auf den Startbildschirm erzeugt einen beschreibbaren Screenshot. Zwei Tasten hat der Stylus eingebaut: Hält man den einen gedrückt, wird die Löschfunktion aktiviert. Der andere markiert Text. [Update] Einen Stiftslot hat das Flyer nicht, stattdessen gibt es als Zubehör eine Ledertasche, in die man den Stift stecken kann. [/Update].

Der Stylus vom HTC Flyer hat zwei Tasten: Eine für Löschen und eine, mit der man Text markiert

(Bild: heise mobil)

Noch ist der Stift auf die HTC-eigenen Apps beschränkt. Jedoch stellte das Unternehmen in Aussicht, das Entwickler in Zukunft über eine API Stiftfunktionen in eigenen Anwendungen implementieren können – Mal- und Notizprogramme gibt es für Android ja genug.

Das HTC Flyer hat in vielen Apps wie Kalender (Bild) oder Mail-Client einen Splitscreen-Modus.

(Bild: heise mobil)

HTC hat seine Sense-Oberfläche für den Tablet komplett überarbeitet: Sie bietet in den Startbildschirmen nun auch eine Ansicht fürs Querformat und zeigt in vielen Apps wie Mail-Client oder Kalender einen Splitscreen-Modus.

Die einzelnen Sense-Anwendungen sind in einer Art Karusell-Ansicht eingereiht, durch die man hin- und herwischt. Sense wirkt auf dem Tablet eine ganze Spur schicker als auf den Smartphones und läuft recht flüssig, in einigen Anwendungen ruckelte es aber auf dem Präsentationsgerät leicht. Auf dem Tablet läuft zum Verkaufsstart Android 2.4 Gingerbread, er soll aber später ein Update auf Android 3.0 Honeycomb bekommen.

Auf der Rückseite ist beim HTC Flyer eine 5-Megapixelkamera eingebaut.

(Bild: heise mobil)

Raffiniert sind die doppelten Sensortasten, die in zwei Displayrändern integriert sind, unterhalb und links vom Touchscreen. Je nach Hoch- oder Querformat sind die einen oder die anderen aktiv und beleuchtet, [Update] sodass die Tasten für Home, Menü, Zurück und den Stift immer unterhalb der Anzeigefläche liegen. Eine Taste für die Google-Suche, wie man sie von den Android-Smartphones von HTC kennt, fehlt. [/Update]

In Sense gibt es außerdem zwei neue Dienste: HTC Watch für Kaufvideos und den Game-Streaming-Dienst Onlive. Beide sind auch für den deutschen Markt erhältlich. HTC kooperiert mit Saffron Digital für den Videoshop, der zuerst in den UK startet und noch im ersten Halbjahr auch Inhalte in Deutschland anbieten wird. Onlive soll in Deutschland 40 Spiele zum Verkaufsstart des Tablets anbieten können, so HTC gegenüber heise online. Details zum Preismodell gibt es noch nicht. Der Dienst soll später auch auf HTC-Smartphones kommen.

[Update] In Deutschland soll das Flyer im zweiten Quartal 2011 auf den Markt kommen, Amazon listet die UMTS-Variante mit 32 GByte internem Speicher bereits zum Vorbestellen - für 670 Euro. [/Update]

(acb)