Huawei sagt Übernahme von US-Unternehmen ab

Einmal mehr muss der chinesische Ausrüster wegen der Sicherheitsbedenken Washingtons von einem US-Geschäft Abstand nehmen: Die Übernahme der Insolvenzmasse von 3Leaf Systems ist vom Tisch.

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Wegen Sicherheitsbedenken der USA tritt der chinesische Ausrüster Huawei von der Übernahme der Insolvenzmasse des bankrotten US-Serverspezialisten 3Leaf Systems zurück. Huawei hatte im Mai 2010 für 2 Millionen US-Dollar unter anderem die Rechte an Technologien aus der Insolvenzmasse des Unternehmens erworben. 3Leaf Systems entwickelte unter anderem Spezial-Chips zur internen Kopplung modularer Multiprozessor-Server.

In Washington gab es Bedenken gegen die Übernahme. Der für Sicherheitsfragen bei Investitionen aus dem Ausland zuständige Regierungsausschuss (CFIUS) hatte Huawei geraten, von der Übernahme Abstand zu nehmen. Andernfalls werde man dem US-Präsidenten empfehlen, die Übernahme zu untersagen. Huawei wollte zunächst die Entscheidung Barack Obamas abwarten, vollzog am Wochenende jedoch einen Kurswechsel und gibt 3Leaf nun freiwillig auf.

Huawei bekommt in Nordamerika keinen Fuß auf den Boden. Die Amerikaner verweisen auf die Nähe des Unternehmens zur chinesischen Regierung und dem Militär. Huawei hatte in der Vergangenheit vergeblich versucht, beim US-Anbieter 3Com einzusteigen, und für eine Netzwerksparte der kanadischen Nortel geboten. Beide Geschäfte scheiterten an Sicherheitsbedenken der Amerikaner. (vbr)