Internet im Auto verbreitet sich

Bislang galten PKWs als einer der letzten netzfreien Räume. Nun bringen etliche Autohersteller das Web ins Fahrzeug und versprechen praktische Anwendungen.

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Seit Jahren findet immer mehr Unterhaltungselektronik den Weg in den Pkw. Erst wollten Fahrer und Insassen neben Radio auch CD hören, dann sollte Musik auch in Form der im Internet immer beliebter werdenden MP3- Dateien abspielbar sein. Autohersteller reagierten darauf, indem sie spezielle Betriebssysteme für das sogenannte In-Vehicle-Infotainment entwickelten, um diese Funktionalität nicht auch noch in die immer komplexeren Bordelektronik-Systeme packen zu müssen. Doch da jeder Hersteller dazu überging, sein eigenes System zu realisieren und somit auch Kosten und Aufwand allein schultern musste, kommt die Autoindustrie bis heute den rasanten Entwicklungen im Bereich der Unterhaltungselektronik nicht hinterher. Der nächste logische Schritt, Internet-Empfang im Auto zu ermöglichen, wurde zudem durch langsame und vor allem teure Funkverbindungen erschwert.

Das ändert sich nun, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe in einem Report zum Thema. Mobiles Internet wird durch Flatrates immer erschwinglicher und ist auch nahezu an jedem Ort empfangbar. Long Term Evolution (LTE) übertrifft als Nachfolger des Mobilfunkstandards UMTS mit einer Datenübertragungsrate von 75 Megabit pro Sekunde teilweise sogar schnelle DSL-Leitungen, über die PC und Laptop mit dem Internet verbunden sind. Damit lassen sich dann schon sehr komfortabel Videoclips aus dem Internet auf den Minibildschirm im Auto laden oder auch Programme mit Updates versorgen.

Schon jetzt will kaum ein Autohersteller seine Modelle im Offline-Modus lassen. BMW stattet bereits unter dem Label BMW Online die Modelle BMW 1er, BMW 3er, BMW 5er, BMW 6er und BMW 7er mit internetbasierten Diensten aus, die weit über das einfache Surfen hinausgehen. BMW-Besitzer können sich laut Aussage des Herstellers freie Parkplätze anzeigen, die Wettervorhersage dreidimensional darstellen lassen oder auch gezielt nach dem Kurs der eigenen Aktienpapiere suchen. Auch das vollständig internetbasierte Infotainmentsystem myCOMAND von Mercedes-Benz hat bereits erste Praxistests erfolgreich absolviert. Es berücksichtigt bei der Routenwahl auch die im Internet verfügbaren Informationen, zeigt Wetterbedingungen und Hotelangebote entlang der Strecke und bietet Telefonieren und Radioempfang über das Internet an.

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(bsc)