Nero Recode 2.2 kodiert effizienter

Ahead hat zwei Update-Pakete für Nero 6 "Reloaded" (6.6) veröffentlicht. Das zweite Paket (NeroVision Express) bringt unter anderem Nero Recode in Version 2.2.6.1 mit, die es erlaubt, Videos in H.264/AVC (Advanced Video Coding) zu kodieren.

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Ab Version 2.2 kodiert Nero Recode auf Wunsch in H.264/AVC.

Ahead hat zwei Update-Pakete für die Brenn- und Kodiersuite "Nero 6 Reloaded" veröffentlicht. Das erste aktualisiert Nero Burning ROM auf Version 6.6.0.3, das zweite Paket erneuert NeroVision Express (Version 3.0.1.14) und bringt unter den DVD-Kopierer Nero Recode 2.2.6.1 mit. Dessen wichtigste Neuerung ist die Unterstützung des effizienten Kompressionsverfahrens Advanced Video Coding (AVC), auch als H.264/AVC oder MPEG-4 Part 10 bekannt. Der gemeinsam von ITU-T und MPEG entwickelte Videostandard ist neben Microsofts VC-1 (die verallgemeinerte, der SMPTE zur Standardisierung vorgelegte Version von Windows Media Video 9) einer der obligatorischen Codecs für die hochauflösenden DVD-Nachfolger BD-ROM und HD-DVD. Videofans erwarteten Recode 2.2 ungeduldig, nachdem der darin enthaltene Codec in einem geschlossenen Beta-Test im Forum von Doom9.org qualitativ einen sehr guten Eindruck hinterlassen hatte.

Der von der französischen Codec-Schmiede Ateme implementierte Algorithmus unterstützt die wichtigsten H.264-Encoding-Tools wie B-Frames, In-Loop-Deblocking, Multiframe-Prädiktion, CABAC (Context Adaptive Binary Arithmetic Coding) zur verlustfreien Datenkompression und andere. Dadurch arbeitet der Codec effizienter als herkömmliches MPEG-4, ist jedoch nicht kompatibel zu gängigen MPEG-4-Decoderchips und muss seiner Komplexität hinsichtlich der Kodiergeschwindigkeit Tribut zollen. Auf einem 1,6-GHz-System (Centrino) bringt es der Codec bei DVD-Material (720 Pixel Breite, alle Encoding-Tools aktiviert) höchstens auf 5 bis 8 Bilder pro Sekunde und ist damit deutlich langsamer als DivX oder Aheads eigener MPEG-4-Codec. Bei hochauflösendem Material erreicht der AVC-Encoder effektiv 1 bis 2 Bilder pro Sekunde. Dafür kommt der Codec bei gleicher subjektiver Bildqualität mit geringeren Bitraten aus als MPEG-4 -- je nach Inhalt mit Zweidritteln, im günstigsten Fall sogar mit der Hälfte der Bitrate.

Dem Anwender stehen in Recode 2.2 nun die bereits aus den Vorgängerversionen bekannten Hardware-Profile (Mobile, Portable, Standard, Cinema, HDTV und Maximum Definition) für MPEG-4 und AVC zur Wahl. Im "Expert Mode" lassen sich die Profile manuell den eigenen Wünschen anpassen (siehe Bild).

Noch spielt kein Standalone-Gerät solche Videos ab, sodass man für die Wiedergabe auf einen PC angewiesen ist -- einen schnellen noch dazu: H.264/AVC veranschlagt ähnlich wie WMV9-HD bei hochauflösenden Videos für ruckelfreie Wiedergabe gut 2 bis 2,5 GHz (720p), für 1080er Auflösung gar um die 3 GHz. Branchenkenner erwarten, dass erste Standalone-Geräte ab Mitte 2005 erhältlich sein werden. (vza)