"Watson" geht ins Krankenhaus

IBM und der Spracherkennungsspezialist Nuance wollen die Fähigkeiten des Quiz-Computers für das Gesundheitssystem nutzbar machen.

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Als der neue IBM-Superrechner "Watson" vergangene Woche zwei Menschen im Quizspiel Jeopardy schlug, mischte sich in das Staunen auch Unbehagen: Computer brillieren nun auch schon in assoziativem "Denken". Doch die zugrunde liegenden Algorithmen sollen künftig sinnvoller eingesetzt werden als in einer schnöden Fernsehshow: IBM und der Spracherkennungsspezialist Nuance wollen Watsons Fähigkeiten für das Gesundheitssystem nutzbar machen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

"Das medizinische Wissen verdoppelt sich derzeit innerhalb weniger Jahre", sagt Janet Dillione, Leiterin der Abteilung Gesundheitsmärkte bei Nuance. "Kein menschliches Gehirn ist in der Lage, all diese Informationen auch nur annähernd parat zu haben."

Der Rechner soll die gewaltigen medizinischen Datenmassen deshalb besser verarbeiten und Ärzten in Echtzeit bei Diagnosen und Behandlungsplänen unterstützen. Langfristig sollen Mediziner ihre Fragen sogar in natürlicher Sprache an Watson richten können, wozu die Nuance-Technik dienen soll. Im Vergleich zum Jeopardy-Spiel dürfte diese Aufgabe aber noch um Längen schwieriger werden.

Gegenwärtig verfügt Watson über 200 Millionen Dokumente mit unstrukturierten Daten. Darunter sind bereits auch medizinische Informationen. Im ersten Schritt IBM und Nuance in einem Forschungsprojekt herausfinden, welche medizinischen Daten Watson eigentlich für das künftige Einsatzgebiet benötigt. Anschließend wartet die knifflige Aufgabe, die Daten in der richtigen Form aufzubereiten.

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(bsc)