Cebit

Grafikkarten für RemoteFX-Server mit virtualisierten 3D-Funktionen

Virtualisierte Desktops, die auf zentralen Windows-Servern laufen, bieten per RemoteFX (RDP 7.1) 3D- und Multimedia-Funktionen, brauchen aber spezielle Hardware.

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Mit dem Service Pack 1 für Windwos Server 2008 R2 ist nun auch RemoteFX nutzbar. Diese Technik stellt per Hyper-V virtualisierte Desktops (Virtual Desktop Infrastructure/VDI) bereit, auf die ihre jeweiligen Nutzer beispielsweise mit Thin Clients zugreifen können, die das Remote Desktop Protocol (RDP) in Version 7.1 unterstützen – solche haben unter anderem DevonIT und Igel zur CeBIT (Halle 4, Stand A04) angekündigt. Auch Citrix (Halle 2, Stand A30) will RemoteFX von Microsoft (Halle 4, Stand A26) mit HDX RichGraphics nutzen. RemoteFX stellt den virtualisierten Desktops eine sogenannte VGPU bereit, sodass sich 3D-Funktionen wie Aero Glass einschalten lassen.

Die mit RemoteFX auf den virtuellen Desktops möglichen 3D-Funktionen setzen voraus, dass im Server eine oder mehrere DirectX-10-Grafikkarten gleicher Bauart stecken. AMD und Nvidia verweisen auf ihre jeweiligen Profi-GPUs: FirePro V5800, V7800, V8800 und V9800 beziehungsweise Quadro 4000, 5000, 6000 und M2070Q. Dabei drohen aber Fallstricke, wie Microsoft erläutert: Sitzt im Server beispielsweise eine Fernwartungskarte oder ein Onboard-BMC (Baseboard Management Controller) mit Grafikprozessor, so kann dessen (XPDM-)Treiber stören. Auch über I/O-Virtualisierung (Intel VT-d, AMD-Vi beziehungsweise IOMMU) stolpert RemoteFX bisher, solche Funktionen muss man im BIOS-Setup des Serverboards ausschalten. Auch Intels Trusted Execution Technology (TXT) stört.

Andererseits wiederum setzt RemoteFX voraus, dass die jeweiligen Hauptprozessoren Virtualisierungsfunktionen besitzen (AMD-V/SVM, Intel VT-x) und auch Second-Level Address Translation (SLAT), wie Microsoft die Technik nennt, die AMD als Nested Page Tables (NPT) beziehungsweise Rapid Virtualization Indexing (RVI) bezeichnet und Intel als Extended Page Tables (EPT). Zudem muss Data Execution Prevention (DEP) aktiv sein, von AMD Enhanced Virus Protection (EVP) genannt und von Intel No Execution (NX).

Auch bei RemoteFX ist Live Migration möglich, aber es gelten strenge Anforderungen an die Hardware-Ausstattung der beteiligten Maschinen; so müssen beispielsweise überall dieselben Grafikkarten eingebaut sein. Dell (Halle 2, Stand B30) und HP (kein eigener CeBIT-Stand) empfehlen jeweils bestimmte Server für RemoteFX. (ciw)