Sicherheitsexperten sollen Lion unter die Lupe nehmen

Apple rückt offenbar von der bisherigen Sicherheitspolitik ab. Das Unternehmen hat Experten vor Veröffentlichung eine Vorab-Version von OS X 10.7 "Lion" zwecks Fehlersuche zur Verfügung gestellt.

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Von
  • Urs Mansmann

Apple modernisiert offenbar die Sicherheitspolitik des Unternehmens. Wie das US-amerikanische Fachmagazin Computerworld berichtet, hat der Hersteller mehreren Sicherheitsexperten eine Vorab-Version von OS X 10.7 "Lion" zur Verfügung gestellt und um Rückmeldungen gebeten. Voraussetzung dafür war allerdings, dass die Experten eine Verschwiegenheitserklärung (NDA) unterzeichneten. Falls sie Probleme finden, sollte davon also nichts an die Öffentlichkeit dringen.

Die bisherige Sicherheitspolitik des Herstellers ist äußerst umstritten. Der Sicherheitsexperte Felix von Leitner, bekannt auch unter seinem Spitznamen "Fefe", konstatiert in einem Interview, dass Apple sich "mehr anstrengen" müsse, wenn die Kunden auch weiterhin ruhig schlafen können sollten. Auch er stellte bereits fest, dass Apple die Herangehensweise offenbar ändert.

Die Änderung der Unternehmenspolitik trägt möglicherweise die Handschrift des neuen Sicherheitschefs David Rice, der den Posten vor kurzem übernahm. Apple stockt das Personal für sein Security-Team derzeit kontinuierlich auf und hat in jüngster Vergangenheit einige namhafte Experten angeheuert. Auch die beiden bekanntesten "Mac-Hacker", Charlie Miller und Dino Dai Zovi, sind von Apple zu diesem Sicherheitscheck eingeladen worden. Im Unterschied etwa zu Google aber lobt Apple keine finanziellen Prämien für das Auffinden von Sicherheitslücken aus. Miller und Dai Zovi äußern sich in einem langen Interview in der ersten Heft-Ausgabe des c't-Special "Mac & i", das seit gestern an den Kiosken erhältlich ist. (uma)