Mozilla-Foundation gründet kommerzielle Vermarktungsfirma

Die Mozilla Corporation soll sich um Weiterentwicklung, Vermarktung und beispielsweise kostenpflichtigen Support für Firefox, Thunderbird und andere Mozilla-Produkte kümmern, die aber Open Source bleiben.

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Von
  • Jürgen Kuri

Neue Wege will die Mozilla-Foundation beschreiten, um die Verbreitung ihrer Internet-Anwendungen zu vergrößern. Eine kommerzielle Firma, genannt "Mozilla Corporation" soll sich darum kümmern, dass etwa der Standalone-Webbrowser Firefox oder der E-Mail-Client Thunderbird weiterentwickelt, besser vermarktet und kommerzieller Support dafür geboten wird. Die Pläne hat die Mozilla-Foundation mittlerweile offiziell vorgestellt.

Firefox habe immer größere Verbreitung gefunden und zuletzt die Marke von 75 Millionen Downloads erreicht, nun gehe es darum, den Nutzen etwa von Firefox für die Anwender weiter zu steigern. Dies erfordere beispielsweise, dass man professionelle Dienstleistungen und Support auch kostenpflichtig anbiete. Dies gehe aber über das hinaus, was die Mozilla-Foundation leisten könne. Außerdem solle die "Mozilla Corporation" auch die Software-Entwicklung steuern.

Mitchell Baker, "Chief Lizard Wrangler" und Präsidentin der Mozilla-Foundation, erklärte gegenüber der New York Times, die Firma solle zwar darauf ausgerichtet sein, sich selbst zu finanzieren und als normales, steuerpflichtigs Unternehmen operieren. An die Optimierung von Gewinnen für Aktionäre sei aber nicht gedacht, nicht einmal ein Börsengang sei geplant. Vielmehr solle auch die "Mozilla Corporation" die Ziele der Mozilla-Foundation verfolgen. Das wichtigste Ziel sei die Förderung eines offenen Internet, betonte Baker.

Die Arbeit der Mozilla-Foundation, die Mitte 2003 gegründet wurde, um die Entwicklung von AOL zu übernehmen, soll weitergehen. Allerdings sollen 36 der rund 40 Mitarbeiter der Mozilla-Foundation künftig bei der "Mozilla Corporation" angestellt sein. Mitchell Baker wird CEO der "Mozilla Corporation". Der Mitarbeiter-Stab der Mozilla-Foundation wurde gerade erst erweitert, unter anderem, um Probleme bei der Koordinierung und Steuerung der Entwicklung von Firefox, Thunderbird und Mozilla zu beheben. Die Stiftung soll auch nach Gründung der "Mozilla Corporation" die Oberaufsicht über die Open-Source-Projekte behalten, während die "Mozilla Corporation" den Vertrieb und die Vermarktung der Software, die auch in Zukunft als Open Source kostenlos verfügbar ist, übernimmt. Offiziell aber wird die Mozilla-Foundation keine eigenen Versionen von Firefox, Thunderbird oder anderer Programme anbieten, dies bleibt der "Mozilla Corporation" überlassen.

Siehe dazu auch: (jk)