E10 ist nicht gleich E10

E10 ist nicht gleich E10

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Von
  • Gernot Goppelt

In Europa wird der Biosprit E10 bisher nur in Deutschland und Frankreich angeboten. Doch E10 ist nicht gleich E10: "Der Kraftstoff hat im Nachbarland eine andere chemische Zusammensetzung als bei uns", erklärte Christian Buric vom ADAC. Hierzulande entspreche er bereits der europäischen Norm, jenseits der Grenze noch nicht. Deshalb zapfen Kraftfahrer aus Deutschland bei einem Tankstopp in Frankreich besser konventionelles Benzin (E5) – auch wenn ihr Wagen vom Hersteller für den E10-Betrieb freigegeben ist.

"Die Freigabe bezieht sich nur auf den genormten Kraftstoff, wie er jetzt in Deutschland erhältlich ist", sagte Buric. Weicht die Zusammensetzung davon ab, könnten Schäden am Motor oder den Benzinleitungen eines Fahrzeugs nicht ausgeschlossen werden. Bis das Nachbarland sein Biobenzin an die Vorgaben angepasst hat, lassen Reisende aus Deutschland also besser die Finger davon. Oder sie fragen explizit beim Fahrzeughersteller nach, ob die E10-Freigabe auch für den französischen Sprit gilt.

Ob ein Auto oder Motorrad das genormte E10 verträgt, geht aus Herstellerlisten hervor, die im Internet abrufbar sind. Die Übersichten finden sich zum Beispiel auf den Webseiten des ADAC oder der Deutschen Automobil Treuhand (www.adac.de/e10 und www.dat.de/e10). Ein Anruf beim jeweiligen Fahrzeughersteller oder einer Markenwerkstatt bringt ebenfalls Klarheit.

Bis 2020 müssen alle EU-Mitgliedsstaaten das Biobenzin mit bis zu zehn Prozent Ehtanolanteil (Bioalkohol) eingeführt haben. Buric rechnet damit, dass Frankreich mit seiner vorläufigen Abweichung bei den E10-Bestandteilen ein Einzelfall bleiben wird. Autofahrer hätten also "keine verwirrende Kleinstaaterei mit verschiedenen E10-Sorten" zu befürchten. (dpa) (ggo)