EGNOS erhöht Sicherheit in der Luftfahrt

Der Satellitengestützte Navigationsdienst EGNOS, der die Genauigkeit von GPS-Signalen erhöht, wurde kürzlich eingeweiht und kann fortan für präzisere Anflüge und kürzere Flugstrecken sorgen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 66 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Bernd Behr

Am 2. März hat die Europäische Kommission den Luftsicherheitsdienst EGNOS "Safety-of-Life" mit einem Testflug eingeweiht. Der Geostationäre Navigations-Ergänzungsdienst für Europa, EGNOS, ermöglicht genauere Anflüge und macht so die Navigation sicherer. Ferner verringern sich dadurch Verspätungen, Umleitungen und Stornierungen von Flügen, so die Väter des Verfahrens. Zudem erlaubt es diese unentgeltliche Technik den Flughäfen, ihre Gesamtkapazität zu erhöhen und ihre Betriebskosten zu senken. Mit EGNOS lassen sich kürzere Flugstrecken planen, auf denen weniger Treibstoff verbraucht wird, und so die CO2-Emissionen der Luftfahrt verringern.

EGNOS ist ein satellitengestütztes Ergänzungssystem, das die Genauigkeit von GPS-Signalen in ganz Europa verbessert. Es besteht aus Transpondern an Bord dreier geostationärer Satelliten und am Boden aus einem Netz von 40 Ortungsstationen und vier Kontrollzentren, die alle miteinander vernetzt sind. EGNOS deckt die meisten europäischen Staaten ab und soll noch weiter ausgedehnt werden.

Der Aufbau des Luftsicherheitsdienstes begann im Jahr 2009. Seit der Inbetriebnahme ist er auch für offene Anwendungen wie die persönliche Navigation und die Präzisionslandwirtschaft verfügbar. Nach einem Zertifizierungs- und Überprüfungsverfahren ist das System von jetzt an auch für den Einsatz in der Luftfahrt zugelassen. Allerdings benötigen Flugzeuge zur Nutzung des sicherheitskritischen EGNOS-Dienstes einen EGNOS-fähigen Empfänger und Flughäfen müssen über besondere Anflugverfahren für ihre Landebahnen verfügen. (bb)