Touchscreen-Stifte selbstgemacht

Spezielle Zeichenstifte für mobile Geräte wie iPad und Co. muss man nicht kaufen. Womöglich liegt das nötige Material für Griffel Marke Eigenbau bereits auf dem Schreibtisch.

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Auf einem weißen Tisch liegen fünf unterschiedliche Stifte mit Touchspitze.
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Peter König
Inhaltsverzeichnis

Für Mobilgeräte mit kapazitivem Touchscreen gibt es eine Reihe von Apps zum Zeichnen und Malen. Wer statt der Fingerkuppe lieber einen Stift benutzt, kann den passenden Griffel als fertiges Zubehör kaufen. Mehr Spaß macht es aber, ihn selbst zu bauen. Das ist billiger und dauert nur wenige Minuten.

Der Trick ist der Griff zu geeignetem Rohmaterial. Ein kapazitiver Touchscreen erzeugt über dem Bildschirm ein schwaches elektrisches Feld, das der Benutzer durch seinen Körper erdet, sobald er die Glasscheibe berührt. Ein selbstgebauter Stift muss das gleiche leisten, indem er eine elektrisch leitende Verbindung zwischen dem Display und dem Körper des Zeichners herstellt. Das erreicht man am Besten über eine "Mine" aus leitendem Hartschaum, die in einem Halter aus Metall steckt.

Leitender Hartschaum findet sich oft in der Verpackung empfindlicher elektronischer Bauteile wie Prozessoren, Mikrocontroller und ICs, deren Pins zu Schutz vor elektrostatischer Ladung in einem Stück davon stecken. Als Test, ob ein Material tatsächlich leitend ist, nimmt man den ganzen Klotz oder die Platte in die Hand, öffnet eine Zeichen-App und zieht ein paar Probestriche über das Display.

Den Schaum gibt es in verschiedener Qualität von grob bis feinporig, von steif bis schaumgummiartig. Grobes Material muss man in der Regel fester aufdrücken, um eine zuverlässig leitende Verbindung für einen sauberen Strich zu erzielen. Feinerer Schaum macht in dieser Hinsicht weniger Probleme, gleitet aber nicht so gut über die Oberfläche. Es lohnt sich daher, alle greifbaren Qualitäten durchzuprobieren, bis man das ideale Material gefunden hat.