Zweite Dresdner AMD-Chipfabrik startet 2005 mit Produktionstests

In der Fabrik sollen neue Generationen von 64-Bit-Mikroprozessoren auf 300-Millimeter-Wafern hergestellt werden.

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  • JĂĽrgen Kuri

In der zweiten Dresdner Fabrik von AMD sollen Mitte kommenden Jahres die Produktionstests starten. Die ersten Mikroprozessoren sollen im ersten Halbjahr 2006 an die Kunden ausgeliefert werden, sagte der General-Manager von AMD Dresden, Hans Deppe, am Donnerstag, laut dpa.

Mit dem 2,5-Milliarden-Euro-Projekt -- einer der größten Investitionen in den neuen Bundesländern -- liege AMD im Zeitplan, sagte Deppe. Zwölf Monate nach dem ersten Spatenstich könnten jetzt die Reinraumanlagen installiert werden. In der Fabrik sollen neue Generationen von 64-Bit-Mikroprozessoren auf 300-Millimeter-Wafern hergestellt werden. Die so genannte Fab 36 entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft der Fab 30, wo AMD bereits 2,4 Milliarden Euro investierte. Die Fab30 produziert seit Juni 2000 AMDs Athlon-Prozessoren. Mittlerweile stellt AMD in Dresden bereits alle modernen Prozessoren in 130-Nanometer-Technik her, auch die Opteron- und Athlon-64-CPUs. Die 90-Nanometer-Prozessentwicklung unter anderem für die Prozessorherstellung und der Übergang zur 90-nm-Produktion erfolgte ebenfalls in der Dresdner Fab30. Für 2006 ist auch die Aufnahme der 65-Nanometer-Fertigung geplant. Anfang November hatte AMD auch Fertigungsaufträge für 64-Bit-Prozessoren an die Foundry Chartered Semiconductor vergeben. Davon sollen aber die Vorhaben für das zweite Dresdner Werk unberührt bleiben.

"In dem neuen Werk werden rund 1000 weitere Arbeitsplätze entstehen", sagte Deppe. Die ersten 300 Mitarbeiter seien bereits eingestellt worden. "AMD hat am Standort Dresden bereits 2400 Arbeitsplätze geschaffen", sagte er. Die Installation der Reinraum-Produktionsanlagen ist von der Jenoptik-Tocher M+W Zander übernommen worden. Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Jürgen Gießmann gegenüber dpa hat der Auftrag insgesamt einen Umfang von rund 380 Millionen Euro. "Die 300-Millimeter-Waferfabrik wird eines der weltweit modernsten Halbleiterwerke sein", sagte er. M+W Zander konnte auch einen 60-Millionen-Euro-Folgeauftrag erhalten. Dabei geht es um die Kapazitätserweiterung der ersten AMD-Fabrik.

Das neue Werk hat einschließlich Produktion, Energieversorgungs-Center und Verwaltung eine Gesamtfläche von rund 120.000 Quadratmetern. Allein der Reinraum ist 13.000 Quadratmeter groß. In Hochzeiten arbeiteten bis zu 2000 Bauarbeiter auf der Baustelle. (jk)