1000 weitere Stellen fallen bei Siemens Com weg

In den vergangenen Monaten waren bereits 1500 Stellen bei Com in Deutschland gestrichen worden; auch mit dem Abbau von nochmals 1000 Arbeitsplätzen ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht.

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Von
  • Jürgen Kuri

Mittlerweile ist der Umfang des weiteren Stellenabbaus bei der Siemens-Kommunikationssparte Com klar, von dem Siemens-Chef Klaus Kleinfeld bei der Vorstellung der Quartalszahlen sprach: Noch einmal 1000 Arbeitsplätze fallen bei dem kriselnden Bereich weg.Der Stellenabbau sei unvermeidlich, um im internationalen Preiswettbewerb bestehen zu können, erklärte die Siemens AG in einer Mitteilung unter der Überschrift "Siemens passt in Deutschland Struktur der Telekommunikationssparte Marktgegebenheiten an".

In den vergangenen Monaten waren bereits 1500 Stellen bei Com in Deutschland gestrichen worden. Konzernchef Klaus Kleinfeld hatte den Stellenabbau bereits angekündigt, ohne aber konkrete Zahlen zu nennen. Auch mit der Streichung von nochmals 1000 Stellen ist nun das Ende der Fahnenstange möglicherweise noch nicht erreicht. "Wir sind hier sicher noch nicht am Ende der Restrukturierung", sagte ein Com-Sprecher gegenüber dpa. "Der anhaltende technologische Wandel führte in den letzten Jahren zu einem Wegfall von Arbeits- und Beschäftigungsinhalten in Fertigung, Montage und Wartung. Dieser Prozess setzt sich auch in 2006 und in absehbarer Zukunft weiter fort", schrieb Siemens in seiner Mitteilung.

Welche Stellen an welchen Standorten konkret betroffen sind, ließ Siemens noch offen. Mit der Belegschaftsvertretung sei vereinbart worden, dass eine Verhandlungsdelegation einen Interessenausgleich für die betroffenen Beschäftigten erarbeitet. "Der Abbau soll so sozialverträglich wie möglich erfolgen", sagte der Sprecher. Betriebsbedingte Kündigungen wollte Siemens aber nicht komplett ausschließen.

Bei Com brach im abgelaufenen Quartal der Gewinn um drei Viertel auf nur noch 27 Millionen Euro ein. Das bedeutet eine operative Marge von 0,8 Prozent. Erreichen muss der Bereich im kommenden Jahr aber 8 bis 11 Prozent, nach Einschätzung von Analysten in der derzeitigen Aufstellung nicht machbar. Daher wurde zuletzt schon über einen Verkauf der kompletten Sparte spekuliert; Kleinfeld hatte aber erklärt, darauf solle man nicht zu viel geben.

Siehe dazu auch: (jk)