Novell nutzt Wave-Routinen

Mit dem Enterprise-Werkzeug Vibe Cloud recycelt der Business-Software-Spezialist Teile von Googles Echtzeitkommunikationsdienst Wave.

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Als Google vor mittlerweile zwei Jahren seinen Dienst "Wave" startete, sprach das Unternehmen davon, eine "ganz neue Kategorie" der Online-Kommunikation geschaffen zu haben. Das Beste aus E-Mail, Instant Messaging sowie Bilder-, Dokumenten- und Link-Austausch sollte der Service bieten.

Dabei ging das Angebot im Bereich Instant Messaging tatsächlich deutlich weiter als die Konkurrenz: Man konnte seinen Gesprächspartnern in nahezu Echtzeit beim Tippen zusehen. Viele Nutzer, die die Idee anfangs interessant fanden, blieben jedoch schnell wieder weg – es erschien ihnen nicht besonders nützlich. Auch Google erkannte schließlich, dass Wave zu kompliziert gewesen war: Das Projekt wurde nach nicht einmal anderthalb Jahren eingestellt, nur noch ein Open-Source-Kern blieb übrig.

Und trotzdem scheint Google Wave nun weiterzuleben, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe: Ausgerechnet in Geschäftssoftware. Durch den freigegebenen Code war es möglich, Teile der Lösung in andere Projekte zu übernehmen. Eine der Firmen, die das macht, ist Novell. Dessen neues Vibe-Cloud-Paket, mit dem Unternehmensmitarbeiter über das Internet zusammenarbeiten sollen, bedient sich mehrerer Wave-Funktionen.

Die Software, die aktuell in einer Beta vorliegt und später als freie Variante sowie kostenpflichtige Geschäftsversion vertrieben werden soll, besitzt ebenfalls ein "Co-Editing"-Feature. Auch Dateiaustausch und weitere Messaging-Funktionen wurden in ein Wave-artiges Interface gepackt. Ebenfalls integriert ist das Protokoll Federation, mit dem Kontakt zu anderen Wave-Servern aufgenommen werden kann.

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(bsc)