Tasktop 2.0 strebt Interoperabilität im ALM-Markt an

Im Zentrum der kommerziellen Erweiterung von Eclipse Mylyn stehen Konnektoren für unter anderem Visual Studio und die bidirektionale Synchronisierung von Tasks, Repositories und Softwareänderungen über unterschiedliche ALM-Produkte hinweg.

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Von
  • Alexander Neumann

Das kanadische Softwareunternehmen Tasktop Technologies hat die Version 2.0 seiner kommerziellen Erweiterung der Eclipse-Technik Mylyn veröffentlicht. Mylyn, das seit September 2010 ein Top-Level-Projekt der Eclipse Foundation ist, liegt bereits seit letzter Woche in Version 3.5 vor. Tasktop Enterprise erweitert das Task-fokussierte Mylyn um Integrationen für Werkzeuge aus dem Umfeld des Application Lifecycle Management (ALM). Beide Produkte bieten eine Taskverwaltung und Änderungsverfolgung für den in der Entwicklung relevanten Quellcode. Dadurch erleichtern sie Punkte wie Quellcode-Recherchen und Multitasking.

Das Tasktop-Produkt fungiert als Schnittstelle zwischen unterschiedlichen ALM-Werkzeugen beziehungsweise -Plattformen. Der ALM-Markt sah über Jahre hinweg große Software-Suites einzelner Hersteller, deren Bestandteile sich nur schwer oder gar nicht miteinander verknüpfen ließen. Erst in den den letzten Jahren hat in der Branche ein Umdenken stattgefunden, da Anwender sich entweder nicht an einen Anbieter binden wollen oder Wert darauf legen, dass ihre bestehenden Anwendungen integriert werden müssen. Dafür stehen Initiativen wie die von IBM initiierten Open Services for Lifecycle Collaboration (OSLC) und eben auch das Unternehmen Tasktop, das von Gartner-Analysten im letzten Jahr als "Cool Vendor" bezeichnet wurde.

Als zentrale Neuerung von Tasktop Enterprise stellt die Firma neue Funktionen der Task Federation genannten Integration heraus, die die bidirektionale Synchronisierung von Tasks (Aufgaben), Repositories und Änderungen an einer Entwicklung über unterschiedliche ALM-Produkte ermöglichen soll. Bislang gibt es dafür Unterstützung allein für HPs Quality Center und IBMs Rational Team Concert. In der nächsten Zeit sollen weitere Task-Federation-Integrationen bei den rund 50 Tasktop-zertifizierten Konnektoren folgen.

Als Teil dieser Integration gibt es mit Tasktops Agile Planner ein sich nativ in die Eclipse-Entwicklungsumgebung integrierendes Scrum-Board zur Release-Planung und Visualisierung der Aufgaben, das über mehrere Repositories verteilt werden kann, sodass es sich etwa in eine Test-Management-Software wie Quality Center oder einen Bugtracker integrieren lässt. Auch gibt es Anbindungen an im Webbrowser laufende Planwerkzeuge.

Die Vielzahl der Konnektoren verdeutlicht das Interesse an einem Mittler zwischen den unterschiedlichen ALM-Werkzeugen.

(Bild: tasktop.com)

Fertig ist nun auch die Integration mit Visual Studio. Über diese ist Microsofts IDE mit rund 50 weiteren, den Anwendungslebenszyklus tangierenden Produkten erweiterbar. Genauso können Mylyn-Anwender auf die ALM-Funktionen von Microsofts Team Foundation Server (TFS) zugreifen. Weitere neue Mylyn-Konnektoren gibt es für HPs Agile Accelerator, Accept 360, SmartBears CodeCollaborator und Polarion ALM sowie Hudson und Jenkins. Eine stabile Unterstützung der zuletzt genannten Continuous-Integration-Systeme soll für Mylyn in Bälde folgen. Der Grafik ist zudem zu entnehmen, dass auch Konnektoren für das verteile Versionskontrollsystem Git und das Code-Review-Werkzeug Gerrit geplant sind.

Tasktop 2.0 gibt es in einer Professional- und einer Enterprise-Version, die jährlich knapp 100 beziehungsweise rund 200 US-Dollar pro Anwender kosten. (ane)