Kontaktlinse misst Augeninnendruck

Ein telemetrischer Sensor ermöglicht es, den stark schwankenden Augeninnendruck bei Glaukom-Patienten kontinuierlich zu messen.

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Ein telemetrischer Sensor, der in eine Kontaktlinse eingebaut wird, ermöglicht es, den stark schwankenden und oft nachts erhöhten Augeninnendruck bei Patienten kontinuierlich zu messen. Damit lässt sich die medikamentöse Behandlung des Grünen Stars besser einstellen, schreibt Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe 04/11 (jetzt am Kiosk oder direkt im heise Online-Shop bestellbar). Der Grüne Star ist der zweithäufigste Grund für Erblindung. Eine seiner Hauptursachen ist ein erhöhter Augeninnendruck, der den Sehnerv schädigt.

Das Triggerfish genannte System, das vom Schweizer Unternehmen Sensimed auf den Markt gebracht wurde, besteht aus einer handelsüblichen Silikon-Hydrogel-Linse. Darin sind ein kreisförmiger Dehnungsmessstreifen, eine Antenne und ein Mikroprozessor eingebaut. Das System erfasst kleinste Veränderungen der Augenwölbung, die je nach Druckzunahme oder -abnahme in der Augenkammer variiert. Bis zu 24 Stunden werden die Daten in Echtzeit an eine externe Antenne gefunkt und von dort weiter zum Empfänger geleitet. Dieser wiederum versorgt den Sensor über ein Radiofrequenzmodul mit Energie.

Forscher der Universität Michigan arbeiten außerdem an einem noch kleineren Messgerät, einem implantierbaren Minicomputer. Das System von nur einem Kubikmillimeter Größe zieht im Nanowatt-Bereich Leistung. Ein Sensor misst alle 15 Minuten den Augeninnendruck. Strom erhält das System über eine Solarzelle, die eine eingebaute Batterie auflädt.

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(bsc)