MSN plant exklusives Video-Angebot

Microsoft kooperiert mit Firmen aus der Unterhaltungsindustrie, die speziell für MSN konzipierte Sendungen produzieren.

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Microsofts Online-Dienst MSN will künftig exklusive Video-Inhalte anbieten. Dafür hat die Firmenmutter Microsoft laut US-Medienberichten zunächst Kooperationen mit der Produktionsfirma Reveille und dem Medienunternehmen Be Jane geschlossen, die die Sendungen erstellen sollen. Neben herkömmlichen Anzeigenformaten will MSN Werbewilligen anbieten, bereits bei der Produktion der Videos für "MSN Originals" ihre Vorstellungen einzubringen, um beispielsweise beworbene Produkte in die Sendungen einzubinden. Erste Sendungen sollen kommenden Sommer auf MSN ausgestrahlt werden.

Reveille produzierte beispielsweise für den US-Fernsehsender NBC Fernsehserien wie The Office und The Biggest Loser. Vier von zunächst zehn geplanten Pilotprojekten seien bereits eingeleitet, schreibt die New York Times, die Product Placement als "Spezialität" der Produktionsfirma Reveille bezeichnet. Unter den Projekten seien ein Kurzkomödienformat und eine Musiksendung. Be Jane vertreibt Videos, denen Frauen entnehmen sollen, wie sie ihr Heim verschönern können. Der Vertrag mit Reveille sieht laut Bericht vor, dass die Web-Sendungen auch für das Fernsehen aufbereitet werden können, an deren Einspielerfolgen Microsoft beteiligt werde.

MSN bot gegen Ende der 90er-Jahre bereits exklusive Videoproduktionen an, die zu einem großen Teil von eigens rekrutierten Drehbuchschreibern und Produzenten erstellt wurden. Später wurden nahezu alle Eigenproduktionen beendet und der Online-Dienst betätigte sich vornehmlich als Zweitverwerter. MSN-Manager Gayle Troberman erläuterte gegenüber der New York Times, sein Unternehmen habe womöglich zu viel und zu schnell in Inhalte investiert, bevor ausreichend Publikum und Bandbreite vorhanden waren.

Während Konkurrent Google seine Videoecke für Fremdproduktionen eingerichtet hat, engagierte Yahoo im September Kevin Sites als Kriegsberichterstatter für exklusive Videos. Im März wurde öffentlich gemutmaßt, Yahoo wolle seine Multimediapläne zurückfahren und sich auf seine herkömmlichen Inhalte besinnen. Microsoft hingegen strebt laut US-Medien Verträge mit weiteren Kooperationspartnern an. (anw)