Vorstandsetagen leiden unter iPad-2-Knappheit

Mehrere europäische Großkonzerne würden ihre Aufsichts- und Verwaltungsratssitzungen gerne papierlos gestalten und haben entsprechende iOS-Software-Lösungen beauftragt. Nun fehlen ihnen aber die Geräte.

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Von
  • Ben Schwan

Boardbooks nennt sich eine iPad-App, mit der Aufsichts- und Verwaltungsräte ihren Arbeitsalltag angenehmer gestalten können sollen. Die papierlose Lösung des Spezialanbieters Diligent hat laut einem Bericht der Financial Times bereits mehrere europäische Großkonzerne, darunter auch einen Schweizer Multi, überzeugt. Die Idee: Statt in Form von Ordnerbergen sollen die Manager die wichtigsten Informationen künftig digital auf das Apple-Tablet geliefert bekommen, bevor es dann in der Vorstandsetage in die Diskussion geht.

Das Problem: Viele der Konzerne hatten darauf gewartet, dass Apple im Frühjahr seine zweite iPad-Generation vorstellt. Zwar hat deren Lieferstart am 25. März stattgefunden, doch halten sich die verfügbaren Stückzahlen momentan noch in Grenzen. Simon Small, Lizenzmanager bei Diligent, sagte gegenüber der FT, in Großbritannien seien beispielsweise nur iPad-2-Modelle für den "Boardroom" gefragt. "Das große Hindernis ist, dass Apple kurzfristig die Nachfrage im Enterprise-Bereich nicht decken kann."

Der erwähnte Schweizer Multi, der selbst namentlich nicht genannt werden wollte, wartet derzeit auf 18 iPad-2-Geräte für seinen Verwaltungsrat. Ein britischer Energiekonzern hofft laut Small seit dem iPad-2-Verkaufsstart auf seine bestellten Geräte. Die erste papierlose Aufsichtsratssitzung habe deshalb auf Laptops stattfinden müssen. "Wir haben ungefähr zehn Kunden in Europa und Afrika, die gut 200 iPad-2-Modelle für ihre Board-Meetings bräuchten, die im nächsten Monat stattfinden sollen", so der Diligent-Manager. (bsc)