Texas Instruments übernimmt National Semiconductor

"Bei dieser Übernahme geht es um Stärke und Wachstum", sagte TI-Chef Rich Templeton. Kein anderer Wettbewerber als National Semiconductor habe ein derart breites Angebot an analogen Halbleitern.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der führende US-Chiphersteller Texas Instruments baut seine Position mit einer Milliardenübernahme aus: 6,5 Milliarden Dollar lässt es sich TI kosten, den Rivalen National Semiconductor zu kaufen. Die Verwaltungsräte beider Unternehmen haben der Übernahme bereits zugestimmt, teilte Texas Instruments mit. Zustimmen müssen noch die Aktionäre, und einer Prüfung durch die Kartellwächter muss sich TI bei dem Kauf des Konkurrenten auch stellen.

Die Kartellbehörden dürften sich das Geschäft ganz genau ansehen, denn es verschmelzen hier zwei Elektronikriesen: Texas Instruments ist führend bei analogen und integrierten Prozessoren, die vor allem in Elektronikgeräten von der Waschmaschine über Handys, Computer und Fernseher bis hin zu Industrieanlagen zum Einsatz kommen.

"Bei dieser Übernahme geht es um Stärke und Wachstum", erklärte TI-Chef Rich Templeton laut dpa. Kein anderer Wettbewerber habe ein derart breites Angebot an analogen Halbleitern. Texas Instruments beherrscht nach eigenen Angaben 14 Prozent des Markts, National Semiconductor kommt auf 3 Prozent. "Unsere zwei Unternehmen ergänzen sich sehr gut", erklärte National-Semiconductor-Chef Don Macleod.

Binnen sechs bis neun Monaten wollen die zwei Firmenchefs die Übernahme unter Dach und Fach bringen. Die Aktionäre von National Semiconductor dürften sehr angetan sein von dem Angebot: Texas Instruments bietet 25 Dollar je Aktie. Am Montag hatte das Papier von National Semiconductor bei gut 14 Dollar geschlossen.

[Update]:
TI selbst steuert zu der Hochzeit ein breites Produktportfolio, eine 300-mm-Fab – mit Maschinen aus der Qimonda-Insolvenz -- und vor allem ein Verkaufsteam bei, dass zehn mal so groß ist wie das von National. TI machte bisher jährlich 6 Milliarden US-Dollar Umsatz mit insgesamt 30.000 verschiedenen Analog-Produkten. Bei National Semiconductor waren es 1,6 Milliarden US-Dollar respektive 12.000 Produkte. Künftig soll die Analog-Sparte rund die Hälfte des Konzern-Umsatzes von TI ausmachen. Stimmen die US-Kartellbehörden sowie die National-Aktionäre dem Deal zu, hätte TI rund 17 Prozent Anteil am Markt für Analog-Bausteine. (jk)