Experte warnt vor Ende der Forschung zu Risiken von Handy-Strahlung

Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, die Mobiltelefone immer intensiver nutzen, seien mögliche Langzeitrisiken noch nicht absehbar, gibt Norbert Leitgeb von der Technischen Universität Graz zu bedenken.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Ein Experte der Strahlenschutzkommission hat mit Blick auf neue Nutzungen von Handys davor gewarnt, die Forschung zu den Risiken elektromagnetischer Strahlung zu reduzieren. "Vor allem Kinder und Jugendliche nutzen ihr Mobiltelefon immer intensiver", sagte Norbert Leitgeb von der Technischen Universität Graz bei einer Fachtagung am Mittwoch in Stuttgart. Welche Risiken sich durch längere Beschäftigung mit dem Handy wie etwa Fernsehen ergäben, sei nicht absehbar, sagte Leitgeb bei einer Konferenz der Forschungsgemeinschaft Funk.

Auch wenn gesundheitliche Auswirkungen von elektromagnetischer Strahlung auf den Menschen bisher nicht erwiesen seien, müsse weiter geforscht werden. "Leider hat die Motivation der Netzwerkbetreiber sichtlich nachgelassen", bedauerte Leitgeb. Im kommenden Jahr laufe die Förderung des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogrammes durch Industrie und Bund aus. Leitgeb war von der Forschungsgemeinschaft Funk als Referent für den Workshop "Do children represent an especially sensitive group of EMF exposed people?" (PDF-Datei) gewonnen worden.

Über die Konsequenzen elektromagnetischer Strahlung, die von Mobiltelefonen ausgeht, wird schon seit geraumer Zeit kontrovers diskutiert. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hatte zuletzt Ergebnisse einer Studie eröffentlicht, die nahe legen, dass eine "elektromagnetische Hypersensibilität" womöglich nicht biologisch begründet ist. US-Wissenschaftler sehen hingegen eine Verbindung zwischen starker Handynutzung und mangelnder Fortpflanzungsfähigkeit bei Männern. (pmz)