Auch Shell führt wieder E5 ein
- Gernot Goppelt
Nach Aral kehrt auch Shell zum gewohnten Superkraftstoff mit 5 Prozent Ethanol und 95 Oktan zurück. Der Kraftstoff werde in Süd- und Ostdeutschland künftig zusätzlich zum umstrittenen Bio-Sprit E10 mit zehn Prozent Ethanol angeboten, teilte Shell am Montag in Hamburg mit. Die Umstellung werde mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Anders als Aral will Shell E10 in Nord- und Westdeutschland vorläufig nicht einführen. Dazu müssten erst die weitere Entwicklung in den E10-Regionen abgewartet und Erkenntnisse ausgewertet werden.
Aral hatte in der vergangenen Woche angekündigt, E5 mit 95 Oktan an allen Stationen wieder einzuführen. Allerdings will Aral auch die Umrüstung der Tankstellen in Nord- und Westdeutschland wieder aufnehmen, die nach dem erkennbaren Misserfolg von E10 gestoppt worden war. Langfristig setzt Shell weitet auf E10, sagte Jörg Wienke, Chef des Tankstellengeschäfts der Shell in Deutschland. Zur Erfüllung der staatlichen Biokraftstoffquote sei Super E10 unabdingbar. Shell sei mit rund neun Milliarden Litern weltweit der wohl größte Biokraftstoffvermarkter und setze auch weiterhin auf nachhaltige Biokraftstoffe. Auch das Angebot einer kostenlosen E10-Versicherung halte Shell aufrecht. "Super E10 ist ein ebenso gutes und technisch einwandfreies Produkt wie ein Super-E5-Kraftstoff von Shell", erklärte der Shell-Manager. Die E10-Versicherung war kritisiert worden, weil sie nur gilt, wenn Kunden überwiegend bei Shell tanken.
Gemeinsam verkaufen Aral und Shell mehr als 40 Prozent des Kraftstoffs in Deutschland. Der übrige Markt wird sich daher nicht entziehen können und ebenfalls Super E5 wieder anbieten müssen. Die überwiegend im Osten Deutschlands vertretende Tankstellenkette Total ist bereits auf diesem Weg. (dpa) (ggo)