Cisco trennt sich von Flip und über 500 Mitarbeitern

CEO John Chambers lässt seinen Worten nun Taten folgen: Der Netzwerkspezialist Cisco beendet den Ausflug ins Kamerageschäft, schließt die Tochter Flip und baut 550 Arbeitsplätze ab.

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Die ersten von CEO John Chambers vor Wochenfrist angekündigten "harten Entscheidungen" sind gefallen: Der US-Netzwerkspezialist Cisco schließt den Kamerahersteller Flip und trennt sich im Zuge einer darüber hinausgehenden Restrukturierung der Verbrauchersparte von 550 Mitarbeitern. "Wir richten den Betrieb an unserer Netzwerk-zentrierten Plattform-Strategie aus", erklärte Chambers in einer Mitteilung des Unternehmen vom Dienstag.

Cisco wickelt mit Flip die erst 2009 übernommene Tochtergesellschaft ab und beendet einen weiten Ausflug in die Unterhaltungselektronik. Der US-Konzern hatte den Flip-Hersteller Pure Digital Technology im März 2003 übernommen. Das Aktiengeschäft hatte damals einen Gegenwert von rund 590 Millionen US-Dollar. FlipShare-Kunden und Geschäftspartner will Cisco eine Übergangshilfe anbieten.

Das Ende der kleinen Videokamera ist nur ein Teil der Restrukturierung des Verbrauchersegments. Die Router der Marken Linksys und Valet sollen weiter im Handel bleiben. Die Heimnetzwerksparte, zu der die Router gehören, soll aber stärker auf Videofunktionen für den Hausgebrauch ausgerichtet werden. Das HD-Video-Chat-System UMI wird in den Bereich für Telepräsenzsysteme für Geschäftskunden eingegliedert. Die Zukunft der Medienplattform Eos steht auf dem Prüfstand.

Cisco wird im Zuge des Umbaus der Verbrauchersparte im laufenden Quartal rund 550 Arbeitsplätze abbauen. Das Unternehmen erwartet, dass die Restrukturierung die Bilanz des dritten und laufenden vierten Quartals mit insgesamt maximal 300 Millionen US-Dollar belasten wird. Der US-Konzern will das Ergebnis des dritten Quartals am 11. Mai bekannt geben.

Chambers hatte am vergangenen Dienstag in einer E-Mail an die Mitarbeiter des Netzwerkausrüsters Versäumnisse eingeräumt und von Veränderungen gesprochen. Dabei hatte der CEO angekündigt, das Unternehmen härter auf den eingeschlagenen Kurs zu trimmen, um verlorenes Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Chamber hatte die Mitarbeiter in seinem Memo auf "mutige Schritte" und "harte Entscheidungen" eingestimmt. (vbr)