Huawei steigert Umsatz und Gewinn, gibt Einblicke

Der chinesische TK-Ausrüster Huawei legte Geschäftszahlen für 2010 vor, nach denen Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert werden konnten. Zudem krempelt das Unternehmen seine Führungsstruktur um und gibt sich dabei ungewohnt transparent.

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Von
  • Johannes Haupt

Trotz schwieriger ökonomischer Gesamtsituation und einer starken einheimischen Währung – ein Makel für vornehmlich exportierende Unternehmen – kann Huawei auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. 185,2 Milliarden chinesische Yuan (19,2 Mrd. Euro) setzte der Konzern im vergangenen Jahr um, 24 Prozent mehr als 2009. Auch der Nettogewinn wurden im Jahresvergleich um 30 Prozent auf 23,8 Milliarden Yuan (2,5 Mrd. Euro) gesteigert. Für 2011 gab das Unternehmen noch keine Prognose aus, CEO Ren Zhengfei sprach jedoch von einem "bislang schwierigen Jahr"; aus Wirtschaftskrise, politischen Instabilitäten und der Erdbebenkatastrophe im benachbarten Japan ergäben sich zahlreiche Unwägbarkeiten.

Huawei macht sein Geschäft vornehmlich mit dem weltweiten Vertrieb von Netzwerklösungen an Telekommunikationsunternehmen – mehr als zwei Drittel der Umsätze entfielen 2010 auf diese Sparte. Daneben ist das Unternehmen auch als Dienstleister im B2B-Sektor tätig und verkauft Endgeräte unter eigenem Namen.

Im Zuge der Vorlage der Geschäftszahlen announcierte Huawei eine neue Führungsstruktur und präsentierte gleichzeitig erstmals Namen, Fotos und Biographien seines Spitzenpersonals. Bislang operierte das Unternehmen weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit, Unternehmensgründer und -chef Ren Zhengfei gab bis heute kein einziges internationales Interview.

Die vorsichtige Öffnung der Chinesen ist vor dem Hintergrund einer zunehmend kritisch begleiteten Expansionspolitik zu sehen. In den letzten Monaten wurde dem als staatsnah geltenden Unternehmen wegen Sicherheitsbedenken die Übernahme mehrerer US-Konzerne verweigert, in Österreich ist Huawei in eine Affäre um millionenschwere Lobbyistenzahlungen verwickelt. (jh)