Open-Data-Experten kritisieren mögliches Ende von Data.gov

Die Obama-Regierung muss sparen – und ein ambitioniertes Projekt zur Offenlegung von Regierungsdaten steht auf der Abschussliste.

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Data.gov ist das Flaggschiff innerhalb der Transparenzinitiative, mit der US-Präsident Barack Obama (auch) seine Wahl gewonnen hat. Doch die neue Web-Infrastruktur, mit der den Bürgern deutlich mehr Informationen aus der Verwaltung zur Verfügung gestellt werden sollten, steht vor dem Aus. Von sowieso schon schmalen 35 Millionen Dollar, die dem sogenannten Electronic Government Fund zur Verfügung stehen sollten, könnte der Etat bald auf 8 Millionen Dollar schrumpfen. Grund sind die anstehenden großräumigen Einschnitte im amerikanischen Haushalt, um den Republikaner und Demokraten gerade kämpfen.

Open-Data-Experten kritisieren die Pläne massiv, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. "Die Regierung sammelt schon seit langem interessante Daten, doch offen waren die nicht", sagt Rufus Pollock, Mitglied des Zentrums für Geistiges Eigentum und Informationsrecht an der Universität Cambridge, der gleichzeitig Direktor der Non-Profit-Organisation Open Knowledge Foundation ist. Deshalb habe man Data.gov ausdrücklich begrüßt. Das mögliche Ende sei nun höchst problematisch.

Open-Data-Experte Pollock stört an dem Gezerre um Data.gov vor allem eines: Sollte die Seite wirklich nicht überleben, käme das einer Abwendung von den anfänglichen Transparenzbemühungen der Obama-Regierung gleich. "Die Website ist ja toll, aber worum es vor allem geht, sind die tatsächlichen Daten", sagt er. Ergo: Obwohl das Ende von Data.gov ein Symbol wäre, lägen die Probleme dann deutlich tiefer. Es könnte der Anfang vom Ende der amerikanischen Open-Data-Bewegung mit Regierungshilfe sein.

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(bsc)