China: Android-Boom begünstigt Google-Konkurrenten

Google bekommt in China mit seiner Suchmaschine weiterhin keinen Fuß auf den Boden. Selbst der Erfolg vom eigenen Betriebssystem Android kommt eher der Konkurrenz zugute.

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Von
  • Johannes Haupt

Baidu, die mit Abstand meistgenutzte Suchmaschine in China, sieht sich als einen wesentlichen Profiteur der wachsenden Popularität von Geräten mit Googles Android-Betriebssystem. 80 Prozent der in China verkauften Android-Smartphones sollen mit Baidu als Standard-Suchmaschine ausgeliefert werden. Dazu arbeitet das Unternehmen eng mit Smartphone-Herstellern zusammen. Das berichtet der chinesische Nachrichtendienst techweb unter Berufung auf Yueguo Feng, Chef der Mobile-Sparte von Baidu.

Google Android erfreut sich in China einer stark zunehmenden Verbreitung. Knapp 50 Prozent aller im 3. Quartal 2010 im Land verkauften Smartphones hatten dieses Betriebssystem an Bord; im Vorjahresquartal waren Android-Geräte in China noch gar nicht verfügbar.

Aufgrund der vergleichsweise offene Struktur vom Betriebssystem profitiert die Suchmaschine von Google allerdings nicht unmittelbar vom Android-Boom im Wachstumsmarkt China. Vielmehr verliert das Unternehmen weiter an Boden gegenüber Baidu, die aktuell rund 75 Prozent der chinesischen Suchmaschinenanfragen bearbeiten. Google kam mit seiner von Hongkong aus betriebenen Suchmaschine im 4. Quartal 2010 lediglich auf knapp 20 Prozent Marktanteil in China, während die Kalifornier im Vorjahresquartal noch einen Suchvolumenanteil von 35 Prozent hatten.

Im März 2010 hatte Google nach Crackerangriffen und Zensurforderungen seitens der chinesischen Regierung seine lokale Suchmaschine abgeschaltet und leitet chinesische Besucher seitdem auf die ungefilterte Seite in Hongkong um. Infolgedessen blockierte China immer wieder Google-Dienste, zuletzt beschwerte sich Google über eine Störung vom Mailclient Gmail durch staatliche Behörden. (jh)