Cisco liebäugelt mit Huawei
Auf einer Pressekonferenz hat der Cisco-Chef John Chambers einer Zusammenarbeit mit der Konkurrenten Huawei gute Chancen eingeräumt: Wenn die Gelegenheit passe, wäre er gerne dazu bereit.
Laut US-amerikanischer Medien will John Chambers, Präsident des Netzwerkherstellers Cisco, mit dem Konkurrenten Huawei zusammenarbeiten, falls sich eine Gelegenheit dazu ergibt. "Ich würde gerne mit Huawei zusammenarbeiten", sagt Chambers während einer Pressekonferenz auf der Telecom World in Hong Kong, die von der International Telecommunication Union (ITU) vom 4. bis 8. Dezember 2006 veranstaltet wird. "In der Zukunft könnte das passieren – oder auch nicht", fügte er hinzu.
Die Beziehungen zwischen Huawei und Cisco waren nicht immer so entspannt: Im Jahr 2003 verklagt Cisco den Konkurrenten, da dieser Ciscos Router-Betriebssystem IOS kopiert hatte. Nachdem die Chinesen den Diebstahl zugegeben und mit Cisco Änderungen am Quellcode ihrer Software vereinbart hatten, ließ Cisco die Klage fallen.
In den letzten Jahren war Huawei verschiedene Partnerschaften mit Netzwerkausrüstern eingegangen, die aber oft nicht lange hielten. So gab das Unternehmen zwar im Frühjahr eine Kooperation mit Nortel bekannt, eine Zusammenarbeit platzte aber im Juni dieses Jahres. Auch das Joint-Venture H3C mit 3Com, das beide Unternehmen 2003 gründeten, sieht seinem Ende entgegen. 3Com wird die verbliebenen Anteile von Huawei übernehmen. Nach Aussage von Chambers kooperiert Cisco bereits auf verschiedenen Gebieten mit dem chinesischen Unternehmen ZTE, das sich damit einen Zugang zu neuen Absatzmärkten im Ausland erhofft. (rek)