Spyware-Betrüger muss 1 Million US-Dollar zahlen

Wegen der Verbreitung eines Programms, das eine Spyware-Infektion vortäuschte, muss eine US-Firma nun geradestehen.

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Die US-Firma Secure Computer muss für die Verbreitung einer Software geradestehen, die den Anwendern eine Spyware-Infektion vortäuschte und zum Kauf eines 50 Dollar teuren Programms namens Spyware Cleaner anriet, das das Problem beiseitigen sollte. Die Software suchte aber nicht auf einem Rechner nach Spyware, sondern löschte dort die Hosts-Datei, um eventuell darin enthaltene Einträge von Web-Adressen zu beseitigen, die ein Nutzer blockieren will. Obendrein wurde den Kunden ein "Popup Padlock" angedreht, das als Upgrade des Spyware Cleaner angepriesen wurde, aber nichts weiter als das gleiche Programm unter anderem Namen darstellte.

Rob McKenna, Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaats Washington, hat sich mit der beschuldigten Firma nun auf Unterlassung und auf die Zahlung einer Summe von insgesamt 1 Million US-Dollar geeinigt. Sie setzt sich zusammen aus einer Geldstrafe von 200.000 US-Dollar, 725.000 Gebühren und Kosten der Staatsanwaltschaft und 75.000 Entschädigung für rund 1100 Nutzer.

Den Fall hatten der Bundesstaat und das Softwareunternehmen Microsoft Anfang dieses Jahres vor Gericht gebracht. Kurz darauf stoppte Secure Computer den Verkauf des Spyware Cleaner, bis heute hat das Unternehmen seine Geschäftstätigkeit nicht wieder aufgenommen. Es handelt sich um die erste Klage, die sich auf den 2005 in Washington erlassenen Computer Spyware Act beruft. Mit anderen Beschuldigten in diesem Verfahren, die bei der Verbreitung des Spyware Cleaner geholfen haben, hatte sich die Staatsanwaltschaft schon früher geeinigt. (anw)