Open-Source-Bewegung will Biotechnik verändern

In den USA und anderswo entsteht eine neue Szene von Biohackern. Der Journalist Marcus Wohlsen stellt diese Szene in seinem neuen Buch "Biopunk" vor.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 108 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Unsere DNA ist ein kryptischer Code, den wir selbst dann nicht verstehen, wenn ihre Basenfolge ausgedruckt vor uns liegen würde. Die noch junge Gemeinde der sogenannten Biohacker will diese unbefriedigenden Verhältnisse nun ändern. Der Journalist Marcus Wohlsen portraitiert diese Szene in seinem neuen Buch "Biopunk", berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Dank immer niedrigerer Kosten ist die Biotechnik im heimischen Bastelkeller angekommen. Für ein paar hundert Dollar kann inzwischen jeder seine DNA aus einer Speichelprobe von spezialisierten Dienstleistern sequenzieren lassen. Mit Hilfe freier Software kann man die Ergebnisse anschließend daheim selbst analysieren. Und selbst maßgeschneiderte DNA-Bausteine können Interessierte bereits zu bezahlbaren Preisen im Web bestellen.

Ähnlich wie die Open-Source-Software-Szene sind auch die Biohacker von einem tiefen Idealismus getrieben, schreibt Wohlson. Gegen Konzerninteressen setzen sie die Macht des Individuums, gegen Fachidiotie die Weisheit der Massen. Statt Profit treibe sie der Wunsch an, etwas Gutes für die Welt zu tun. Vor allem aber fordern sie gegen wissenschaftlichen Elitismus das Recht des Einzelnen auf biologische Informationen ein. Indem sie Laborverfahren zu Massenwerkzeugen machen, hoffen sie, die Früchte der Lebenswissenschaften denen zu geben, die sie am dringendsten brauchen.

Mehr zum Thema in Technology Review online:

(bsc)