Britische Musikindustrie kritisiert Vorschläge zum Urheberrecht

BPI-Chef Peter Jamieson lässt den Vorschlag des britischen Schatzamts, bei der EU-Kommission gegen eine Verlängerung der Copyright-Frist bei Musikaufnahmen zu intervenieren, nicht auf sich sitzen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 48 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Der Verband der britischen Musikindustrie (BPI) kritisiert Passagen zu einer Verlängerung des Copyright von Musikaufnahmen im Bericht Gowers Review of Intellectual Property (PDF-Datei), den das britische Schatzamt vorgestern vorgestellt hat. Würde die derzeit geltende Frist von 50 nicht auf 95 Jahre verlängert werden, bestehe weiterhin ein Ungleichgewicht zwischen dem britischen und europäischen Markt gegenüber den USA. Großbritannien solle ein Zeichen setzen, dass es Geistiges Eigentum wertschätze. Eine Verlängerung der Copyright-Frist würde auch weniger bekannten Künstlern helfen, die ihr Vertrauen in die britische Musikindustrie setzen. Schließlich sei sie weltweit eine der kreativsten und dynamischsten.

BPI-Chef Peter Jamieson meint, Andrew Gowers liege falsch mit seiner Einschätzung der ökonomischen Auswirkungen einer Fristverlängerung. Auf das zentrale Argument, dass Musikaufnahmen gegenüber anderen Werken diskriminiert würden, sei er nicht eingegangen. Er kündigte an, dass sein Verband weiterhin bei der britischen Regierung Druck machen werde. Er richtete seinen Blick nach Brüssel, wo die Europäische Kommission nächstes Jahr die betreffende Richtlinie überprüfen wolle.

Andere Passagen des Gowers-Berichts kommen bei der BPI besser weg. Er habe die große Bedeutung der britischen Musikindustrie gewürdigt, indem er schärfere Maßnahmen gegen illegalen Musikdownload vorgeschlagen habe. Der rechtliche Status des Format-Transfers müsse geklärt werden. Insgesamt begrüßt die BPI die Gelegenheit, diese Themen mit der Regierung zu diskutieren. (anw)