Sharp erwartet Gewinnrückgang

Unter anderem wegen der Folgen der Naturkatastrophe in Japan rechnet der Elektronikkonzern mit einem deutlichen Gewinnschwund im laufenden Geschäftsjahr. Die Entwicklung des operativen Ergebnisses macht den Anlegern dagegen Mut.

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Nach der Naturkatastrophe in Japan rechnet der Elektronikkonzern Sharp mit einem drastischen Gewinnrückgang im laufenden Geschäftsjahr. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, erwartet Sharp einen leichten Umsatzanstieg von 0,9 Prozent auf 3,05 Billionen Yen (26 Milliarden Euro). Der Nettogewinn des bis März 2012 laufenden Geschäftsjahres werde dagegen von 19 Milliarden Yen im Vorjahr um gut zwei Drittel auf 6 Milliarden Yen (51 Millionen Euro) schrumpfen.

Gleichzeitig soll allerdings das operative Ergebnis des Elektronikriesen nach 79 Milliarden Yen in der Vorjahresperiode wieder anziehen, Sharp rechnet für das laufende Jahr mit 97 Milliarden Yen – ein Plus von 23 Prozent. Das war die gute Nachricht, auf die die Anleger gewartet hatten. Der Aktienkurs des Herstellers zog nach Bekanntgabe der Zahlen spürbar an.

In den schlechten Aussichten für das Nettoergebnis spiegeln sich die Auswirkungen der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe vom 11. März wieder. Im laufenden Quartal rechnet Sharp mit einem deutlichen Verlust von 50 Milliarden Yen. Die vorübergehende Stilllegung der Panelproduktion in Japan hat ein Loch von 27 Milliarden Yen gerissen. Darüber hinaus belasten auch die sinkende Nachfrage nach großformatigen Panels für Fernseher sowie volle Lagerhallen die Bilanz. In seiner japanischen Panelfabrik Kameyama will Sharp künftig auch kleinere Panels für Smartphones oder Tablets fertigen, die derzeit stärker nachgefragt werden.

Sharp hatte bei der Bekanntgabe seines Jahresergebnisses Ende April keine Prognose abgegeben, weil die Folge des Erdbebens noch nicht abzuschätzen waren. Das Unternehmen hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 3,02 Billionen Yen und einen Nettogewinn von 19 Milliarden Yen erwirtschaftet. Das operative Ergebnis war um 52 Prozent auf 79 Milliarden Yen gestiegen. (vbr)